Experte warnt vor Todesfalle Kukuruz

BEZIRK. Man fährt auf der Landstraße hinter einem Traktor und freut sich schon auf die nächste Stelle, wo man überholen kann. Normalerweise sieht man kilometerweit aus, doch nun fährt man plötzlich durch einen grünen „Tunnel". Der Mais auf Feldern neben der Fahrbahn hat seine volle Höhe erreicht und "verschluckt" andere Verkehrsteilnehmer. Experten warnen vor dem enormen Sicherheitsrisiko durch Kukuruz neben der Straße (Siehe Interview).
Wir sind den Bezirk Horn abgefahren und haben gefährliche Stellen gefunden.
Sicht beeinträchtigt
Bezirkskommandant Oberst Günther Brinnich erklärt dazu in vier Punkten: "Erstens, jeder Landwirt hat das Recht die Feldfrüchte anzubauen, die er für richtig hält. Zweitens, natürlich ist eine gute Sicht beim Überholen in jedem Straßenstück von großem Vorteil.
Drittens: Die Straßenverkehrsordnung regelt ganz genau, wann ein Fahrzeuglenker überholen darf. Da muss ausreichend Sicht gegeben sein und das liegt in der Verantwortung des Kraftfahrzeuglenkers. Viertens: Es gibt ja nicht nur Maisfelder, sondern auch viele andere Pflanzen und Hecken, die an manchen Straßenstücken zeitweise die Sicht beeinträchtigen bzw. einschränken.

Schwarzer Peter?
Ist den Landwirten die Gefahr durch die Sichtbehinderung bewusst? Manche ernten auch Streifen neben den Straßen als Silage ab und lassen den Rest stehen, um ihn im Spätherbst zu dreschen. Bauernkammerobmann Herbert Hofer nimmt dazu Stellung.

"Haben andere Probleme"
"Was tun wir mit Bäumen, Hecken, Wäldern, Flächen, die von der Straßenmeisterei noch nicht gemäht sind?", fragt Hofer, verwundert über die Aussage und Frage, dass Kukuruzfelder ein Risiko bedeuten. Man hätte gerade andere Sorgen, nicht nur die Dürre peinige die Bauern, sondern auch der seit Jahren sinkende Schweinepreis. "Finde ich eine interessante Geschichte, dass man der Landwirtschaft den Schwarzen Peter zuschieben will. Der Bewuchs im Straßengraben, Gehölz und Gebüsch, ist punktuell heuer höher als der Mais daneben. Es ist nicht so, dass ich nicht um die Sicherheit der Mitbürger besorgt wäre, aber dass der Mais alleine ein Sicherheitsrisiko ist - so sehe ich das nicht."