Landesgericht Krems
Richterin ließ Milde walten
Der 33-Jährige ist geistig etwas zurückgeblieben und nicht geschäftsfähig. Die Mutter ist seine Erwachsenenvertreterin, wickelt Behördenwege und Geldgebarung für ihn ab. Ihr Sohn musste sich jetzt am Kremser Landesgericht wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten.
Anzahlungen kassiert
Zur Anklage kam es, da der 33-Jährige seinen Pkw mehreren Personen, unter anderem im Bezirk Horn und im Bezirk Krems-Land zum Verkauf angeboten hatte. Dafür nahm er pro Interessent Anzahlungen zwischen 300 und 800 Euro, insgesamt 4350 Euro an sich. Das Auto übergab er jedoch an keinen seiner potenziellen Käufer.
Sichtlich beeinträchtigt
Vor Gericht bekannte sich der Angeklagte schuldig. Er habe Geld zum Fortgehen gebraucht. Ansonsten machte der sichtlich beeinträchtigte Beschuldigte kaum Angaben, wie er auf die Idee zu den Betrügereien gekommen sei.
Die Richterin machte dem zerknirschten Beschuldigten klar, dass er kein Kavaliersdelikt begangen habe und seine Vergehen mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe zu ahnden seien.
Schaden beglichen
Auf Grund seiner Unbescholtenheit, offensichtlichen Krankheit und der Tatsache, dass die Eltern den Schaden bereits zur Gänze gutgemacht hatten, stellte sie das Verfahren vorläufig mittels Diversion und einer Probezeit von zwei Jahren ein. Verfahrenskosten in der Höhe von 400 Euro werden allerdings fällig. Zum Abschluss redete die Richterin dem 33-Jährigen noch einmal ins Gewissen und wies ihn darauf hin, dass sie ihn künftig unter Beobachtung haben würde und dies eine letzte Chance sei. Nicht rechtskräftig. -Kurt Berger
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