Wirte im Visier der EU
Nach der Ungewissheit beim Nichtraucherschutz droht den Gastronomen das nächste Unheil
Ab 15. Dezember müssen laut EU-Verordnung auf den Speisekarten alle Inhaltsstoffe, welche Allergien auslösen können, angeführt werden. Für viele Wirte ein bürokratischer Wahnsinn, alleine die umzusetzende EU-Verordnung hat 46 Seiten. Die Bezirksblätter haben Wirte und Kunden im Bezirk befragt, was sie von der Kennzeichnungspflicht halten.
Anna Rehatschek, Bezirksvertrauensfrau der Wirte, sieht diese neue Herausforderung mit Skepsis. "Wir verwehren uns dagegen, dass wir alles anführen, wir sind keine Industrie, das ist unmöglich. Wir sind keine Apotheker, Ärzte, Doktoren und auch keine Bevormunder. Voraussetzung sollte sein, dass die Mitarbeiter Bescheid wissen, in welchen Speisen Nüsse, Gluten usw. drin sind. Das Wichtigste wird sein, dass man die Mitarbeiter schult."
Auf der einen Seite sei es immer noch sehr schön, Gastgeber zu sein, "auf der anderen Seite, mit den Verordnungen, den Gesetzen, Verpflichtungen, die wir haben, macht es keinen Spaß mehr. Wir sind alle frustriert, weil wir immer mehr Bürokratie, immer mehr Aufwand und mehr Kosten haben", sagt die Graselwirtin.
Auch Anna Hagmann findet, dass der Aufwand für Gastronomen ins Unermessliche geht: "Jeder Allergiker weiß, wogegen er allergisch ist, und das kann man erfragen." Es gibt auch Befürworter, denn immer mehr junge Menschen haben Lebensmittel-Unverträglichkeiten. Christine Pitschko (22) findet die Kennzeichnungspflicht gut, "weil immer mehr Substanzen Allergien auslösen."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.