Zum 100. Todestag des Kaisers in Wien
Exkursion der 2. Jahrgänge der HLW Horn
Kurz nach dem Todestag des Kaisers, dem 21. November, machten sich die 2. Jahrgänge der HLW Horn mit ihren Klassenvorständinnen, wovon eine auch die Lehrerin für Geschichte und politische Bildung ist, auf den Weg in die Nationalbibliothek nach Wien, wo im Prunksaal eine Ausstellung über ihn unter dem Titel „Der ewige Kaiser. Franz Joseph I. 1830-1916“ läuft. Geboren in die Zeit des Biedermeier, sechs Jahre nach der ersten Pferdeeisenbahn und sieben Jahre vor der ersten Dampfeisenbahn in Österreich, war der Kaiser zwar eine nüchterne Privatperson und, wenn schon kein Visionär, dann doch ein braver Beamter, und zum Schluss seines Lebens sogar der „gütige Monarch“.
Schon früh wurde der kleine Franzl, wie er von seiner Familie genannt wurde, auf sein Amt als Kaiser vorbereitet. Bereits als 6-jähriger hatte er tagtäglich einen streng strukturierten Stundenplan von 7 Uhr früh bis 8 Uhr abends. Dabei musste er in diesem Alter schon drei Sprachen lernen. Was er überhaupt nicht mochte, war das Tanzen, wohingegen er ein sehr begabter Zeichner war.
Beleuchtet wurde in dieser Schau auch sein Verhältnis zu Ehefrau und Mätressen. Ebenso wurden die schwarzen Stunden seines 86-jährigen Lebens erläutert: der Selbstmord seines Sohnes Rudolf, wobei man die Briefe lesen konnte, die Rudolf und seine Geliebte Mary Vetsera vor dem Selbstmord geschrieben hatten, die Ermordung seines Bruders Maximilian als Kaiser in Mexiko, die Ermordung seiner über alles geliebten Frau Sisi im Jahr seines 50-jährigen Thronjubiläums, sowie die Ermordung seines Thronfolgers Franz Ferdinand 1914 in Sarajewo. Nach seinem Tod und dem Ende des Ersten Weltkriegs brach dann die Donaumonarchie auseinander.
Nach der Ausstellung über den Kaiser wurde in einer Führung durch die moderne Bibliothek der Nationalbibliothek erläutert, was genau sie ist, wie man bestellen und in den Lesesälen lesen kann. Da für die Reifeprüfung an Berufsbildenden Schulen eine Diplomarbeit abzufassen ist, war der Hintergedanke, dass die SchülerInnen die Funktionsweise einer Bibliothek kennenlernen konnten.
Der Nachmittag war „2000 Jahre Geschichte Wiens“ gewidmet, die mittels 5D Kino, diversen Shows und Spezialeffekten mit Musik im sogenannten Time Travel erlebbar gemacht wird.
„Das war ja urinteressant, wie die Führerin im Prunksaal den Kaiser geschildert hat“, meinte Hannah, und Dominik war begeistert vom Time Travel – „Jetzt weiß ich, wie man sich in einem Luftschutzbunker fühlen muss!“ Marlies wiederum hat Angst vor Ratten, und gerade die konnte man im 5D Kino spüren, als die Zeit der Pest in Wien gezeigt wurde.
Somit war in dieser Exkursion für jeden etwas dabei. Wenn schon heuer das Thema 100. Todestag des Kaisers anstand, so wird für nächstes Jahr eine Exkursion zum Thema 500 Jahre Reformation nach dem Anschlag der 95 Thesen 1517 ins Auge gefasst. Mal sehen, was sich den SchülerInnen der HLW im Jahr 2017 bietet.
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