400 Flüchtlinge in Horner Kaserne möglich
Verteidigungsminister Gerald Klug ließ heute mit der möglichen Unterbringung von bis zu 400 Flüchtlingen aufhorchen. Nach seinen Plänen könnte die 2016 zur Schließung stehende Radetzkykaserne bis Juli 2015 geräumt werden. Die eingerückten Grundwehrdiener und die Garde würden in die Kaserne nach Allentsteig verlegt, um dort ihre Ausbildung abzuschließen. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner lässt die Möglichkeiten von Horn als Asylantenstandort prüfen.
Einen sofortigen Aufschrei gab es vom Horner Bürgermeister LAbg. Jürgen Maier:
(APA) - "Wir helfen gerne, aber nicht mit einem Massenquartier als Dank dafür, dass man die Kaserne zusperrt." Mit diesen Worten lehnte der Horner Bürgermeister Jürgen Maier (ÖVP) am Dienstagnachmittag entschieden den Vorschlag von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) ab, in der Radetzky-Kaserne ab Juli Flüchtlinge unterbringen zu wollen.
Der Waldviertler Bürgermeister habe erst über die Medien von diesem Vorhaben erfahren. "Ich wurde von keiner Stelle informiert", sagte er zur APA. Es sei "nicht akzeptabel", 170 Arbeitsplätze in der Radetzky-Kaserne "zu vernichten" und "mit 400 Asylanten belohnt" zu werden. "Ich fordere den Minister auf, umgehend seine Schließungspläne zurück zu nehmen. Sonst brauchen wir über andere Dinge nicht sprechen", hielt Maier fest. Den Vorschlag von Klug sah er außerdem als eine "offensichtlich politische Retourkutsche" des Ministers, "weil wir uns gegen die Schließung wehren."
Gleichzeitig betonte der Bürgermeister, man wolle sich nicht der Hilfe für Flüchtlinge verschließen, "aber nicht auf diese Art und Weise." In diesem Zusammenhang verwies er darauf, dass es im Ort bereits eine diesbezügliche Initiative seitens der Pfarre gibt, die man auch unterstütze. Einige Flüchtlinge seien bereits in der Gemeinde untergebracht worden.
Die Bezirksblätter Horn hörten sich am Nachmittag in der Innenstadt um: Der Vorschlag des Ministers schlug bei einem Teil der Bevölkerung auf großes Unverständnis. Eine Passantin meinte: "Man nimmt uns die Kaserne weg und schenkt uns dafür Flüchtlinge."
Ein weiterer Passant befürchtet, die Unterbringung der 400 Flüchtlinge könnte erst der Anfang sein - auf dem großen Kasernengelände könnten noch sehr viel mehr Flüchtlinge untergebracht werden. Wörtlich: "Wir könnten zum zweiten Traiskirchen werden."
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