AIDA im „Opernhaus Waldviertel“ auf der Burg Gars
Abschiedsgeschenk von Dr. Johannes Wildner nach 10-jähriger Intendanz: Aida in völlig neuer Inszenierung. Sieht man diese Oper von Giuseppe Verdi meist nur als Monumentaloper mit opulentem Bühnenbild und vielen Statisten (womöglich auch noch mit Elefanten und Kamelen), gehen Intendant Wildner und Regisseur Philipp Harnoncort einen anderen Weg.
Mit viel Gefühl wird die Burg als Kulisse in Szene gesetzt, ergänzt durch eine Sandfläche als Bühne, Symbol für Bewegung und Vergänglichkeit und die Möglichkeit sich ohne Ablenkung auf große Emotionen und tolle Stimmen einzulassen.
Aida, Amneris und Radames zeigen Menschen, die von ihren Gefühlen beherrscht, die Macht der Realität unterschätzen und erkennen müssen, wie Politik in die Schicksale einzelner eingreift.
Der Krieg als Machtinstrument der Herrscher gegen andere Völker sowie Politik um die Menschen zu manipulieren – eine Konstellation , die an Aktualität nichts verloren hat. So zeigt sich der König als begeisterter Spieler, der mit seinen Hofleuten Figuren und Waffen aus Legosteinen im Sand verschiebt und durcheinander wirft.
Letztendlich zeigt sich bei Aida und Radames aber dann, dass, auch wenn das Ende ein tragisches ist, Liebe doch über alles siegt.
Oscar Marin ist ein überzeugender Radames, Li Keng (Aida) und Nana Dzidziguri (Amneris) lassen schon gespannt auf weitere Erfolge warten.
Wieder ein Operngenuss mit viel Flair und großen Stimmen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.