Bäcker halten Stellung mit attraktiven Rezepturen
Die Bäcker zählen zum traditionellen Kern des Lebensmittelgewerbes. Dass sie immer weniger werden, ist in erster Linie auf die Ausdehnung der Handelsketten und Großmärkte zurückzuführen. Im Bezirk Amstetten gibt es noch 26 Handwerksbäcker, die an die 400 Mitarbeiter beschäftigen und rund 50 Lehrlinge ausbilden. Als Nahversorger und regionale Arbeitgeber können sie sich in dem Konkurrenzumfeld nur behaupten und den Diskontern und Supermärkten mit ihren Backshops die Stirn bieten, indem sie ihre Kunden mit hoher Qualität in der Produktion und im Service überzeugen.
Einzelstück
„In jeder Backstube werden unterschiedlichste Gebäcksorten nach eigenen Rezepten hergestellt, die oft von Generation zu Generation weitergegeben und aktuellen Geschmäckern angepasst werden. Jedes Produkt ist ein hausgemachtes Einzelstück – Semmel für Semmel, Brot für Brot ein kleines Meisterwerk“, erklärt Klaus Kirchdorfer, Bezirksvertrauensmann der Bäcker, dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Bäckermeistertreffen
Regelmäßige Bäckermeistertreffen sorgen für regelmäßigen Erfahrungsaustausch, in dem die Themen Innovation und Weiterentwicklung einen hohen Stellenwert haben. „Uns geht es um das Voneinanderlernen. Wir Bäcker stehen für Tradition und Brauchtum. Unsere Devise lautet: Gemeinsam sind wir stark“, sagt Kirchdorfer. „Großen Wert legen wir auf Nachhaltigkeit und die Verwertung regionaler Rohstoffe. Auf Grund unserer engen Zusammenarbeit mit den umliegenden Landwirten können wir kurze Transportwege der Zutaten garantieren. So schonen wir auch die Umwelt.“
Bäcker des Vertrauens
Die Kunden seien heute bestens informiert und können sehr wohl zwischen frisch gebacken und aufgebacken unterscheiden. Am Land sei es daher für die meisten kein Problem, beim Bäcker ihres Vertrauens gesondert vorbeizuschauen und einzukaufen. Um dies weiter zu forcieren, ist die Bäckerei Kirchdorfer auf Facebook präsent und schickt wöchentlich Newsletter an ihre Kunden aus. „Damit erreichen wir einerseits jüngere und neue Kunden und andererseits informieren wir unsere Stammkunden über spezielle Produkte und saisonale Angebote.“
Lehrlingssituation
Kopfzerbrechen bereitet Klaus Kirchdorfer indes die nicht zufriedenstellende Lehrlingssituation: „Wir stehen vor dem Problem, dass wir Lehrstellen oft gar nicht besetzen können.“ Deshalb möchte man den Kontakt vor allem zu den berufsbildenden Schulen intensivieren und künftig auch an den Höheren Schulen den Lehrberuf des Bäckers präsentieren. „In den Kindergärten und Volksschulen“, so Kirchdorfer, „sind wir bereits seit Jahren präsent, um schon den Kleinsten unseren Beruf und dessen Bedeutung für die richtige Ernährung näher zu bringen. Gezielt geschultes Personal ist die Voraussetzung für den Weiterbestand unserer Branche.“ (dsh)
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