Leserbrief: Kraftwerk Rosenburg
Durch Erweiterung des Kraftwerkes Rosenburg soll ein wertvolles Augebiet gerodet werden. Buchen, Eschen, Erlen und andere zum Teil Jahrhunderte alte Laubbäume sollen hier der Axt zum Opfer fallen. Auf einer Strecke von eineinhalb Kilometer soll Platz für den Stausee in spe geschaffen werden. Der Kraftwerksbetreiber, die EVN, argumentiert damit, dass es sich bei Wasserkraft um eine klimafreundliche Form der Energiegewinnung handeln würde. Dabei wird die Tatsache, dass der effektivste Klimaschutz durch den Wald selbst passiert dezent unter den Teppich gekehrt. Dies geschieht dadurch, dass jeder Baum schädliches CO2 aus der Luft filtert. So entsorgt etwa eine 80jährige Buche eine Tonne CO2 aus der Luft. Bleibt die Frage offen, wie hier von Klimaschutz gesprochen werden kann, wenn man gleichzeitig, den besten Klimaschützer, nämlich den Wald, vernichtet.
Rund 2400 Haushalte sollen von dem neuen Kraftwerk laut EVN profitierten. In Österreich leben derzeit rund 8 Millionen Menschen. Anders ausgedrückt liefert dieses Kraftwerk Strom für lediglich 0,1 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Im Industriezentrum Horn existieren massenhaft Flachdächer, die bestens für Solarzellen geeignet sind. Hier könnte man diesen Strombedarf ebenso gewinnen – ohne dabei in ein bestehendes Naturschutzgebiet eingreifen zu müssen.
Und: Frei fließende Flüsse sind selten anzutreffen. Noch ein Grund weshalb das betroffene Gebiet eigentlich unter Naturschutz steht, und nicht angerührt werden sollte.
Sibylle Steidl
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