Don Bosco kämpft ums Leben

don bosco heim3 | Foto: Perktold
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Das Stamser Mädchenheim Don Bosco steht am Scheideweg. Sollte sich das Land nicht zur finanziellen Beteiligung entschließen, muss der Heim-Betrieb geschlossen werden. Zahlreiche Mädchen aus ganz Tirol müssten in andere Sozialeinrichtungen ausweichen. Es geht um 155.000,- Euro.

STAMS (pc). Seit 57 Jahren führt der Orden der Don Bosco-Schwes-tern in Stams das Mädchenheim in direkter Nachbarschaft zum Stift. Bis zu 30 Mädchen aus ganz Tirol im Alter von 10 bis 18 Jahren sind hier untergebracht und besuchen die unterschiedlichsten Schultypen. Von einem ganz gewöhnlichen Internatsbetrieb kann man trotzdem nicht sprechen. Aaron Latta, Leiter des Heimes, erklärt: „Die Aufgaben in der Erziehungstätigkeit haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Wir müssen das sonderpädagogische Angebot ausbauen, um mit den Anforderungen der Zeit mitzuhalten. Ein personeller und inhaltlicher Ausbau könnte mit einer Umstrukturierung erreicht werden. Allerdings fehlt das Geld.“

Öffentliche Hand gefordert
Sorgte bisher der Orden für die finanziellen Sockelbeträge und leisteten die Schwestern zudem unentgeltliche Arbeit, hört man nun ganz andere Töne. Insgesamt 400.000,- Euro werden jährlich für den Betrieb benötigt, gestaffelte Elternbeiträge und die öffentliche Hand sollen das sozialpädagogisch orientierte Internat erhalten. Zwar wurden verschiedentlich mündliche Zusagen von recht hoher Stelle erteilt, noch gibt es aber aus dem Büro von LH Platter keine verbindliche Antwort, nachdem man schon vor einem Monat dort vorstellig wurde.

Ein Heim nach dem Modell Stams ist dabei alles andere als ein Luxus: Laut Latta wird hier neben vielen anderen Ansätzen ein Präventivmodell in der Jugendwohlfahrt umgesetzt, das es ermöglicht, Mädchen aus einem problematischen Umfeld zu befreien, bevor diese „jugendamtsbekannt“ werden. Ein stabiles Umfeld könne hier viel Positives bewirken, berichtet der engagierte Pädagoge.

Präventivansatz hilft Familien

Sollten die benötigten 155.000,- Euro aus der Landeskassa nicht fließen, stellt das laut Heimleiter Aaron Latta keinen finanziellen Gewinn für die Finanzen dar. Ganz im Gegenteil: Latta glaubt, dass ein Großteil der zum Teil verhaltensauffälligen Mädchen in anderen sozialpädagogischen Einrichtungen landet und höhere Kosten verursacht.

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