Weihnachtsfeier auf ganz besondere Art und Weise
Flüchtlinge feierten gemeinsam mit ihren Deutschlehrerinnen in Mötz
Flüchtlinge aus Afrika, Asien und Südosteuropa feierten im Pfarrheim Mötz friedlich vereint mit ihren Deutschlehrerinnen.
MÖTZ (AC). Hausfrauen, Lehrerinnen und Angestellte aus Mötz und Silz versuchen in ihrer Freizeit, die Zukunftschancen der vom Schicksal Gezeichneten deutlich zu erhöhen: Die Barriere Sprache schien an diesem Abend jedenfalls dank ihrer starken Mithilfe kein Hindernis mehr zu sein. Empfangen wurden die Gäste, in dem von der Mötzer Hoangartstube weihnachtlich dekorierten Pfarrheim, mit Spirituals von Wolfgang Dvorak und Barbara Cia-Egger. Ein afghanischer Fernsehstar gab sein Liedgut mit einem von Mötzern zur Verfügung gestellten Keyboard zum Besten. Seine von den Taliban verstümmelte linke Hand schien er an diesem Abend gänzlich zu vergessen. Die jungen albanischen Flüchtlinge schnappten sich eine indianische Trommel und trugen ein heimisches albanisches Liebeslied vor.
Nun schien, das Eis zu brechen. Das Eis, genährt von Traumatisierungen der Flucht, Unterdrückung in ihren ehemaligen Heimatländern, ihren Schwierigkeiten mit der noch fremden Umgebung und ihren Eigenheiten. Die afrikanischen Flüchtlinge heizten die Stimmung so richtig an - mit Trommelwirbel, Tänzen und Freudengesängen.
Zur Sache
Tiroler Lied von Kameruner
Dass es bei der Feier auch besinnlich wurde, zeigte ein ehemaliger, in Mötz lebender Flüchtling aus Kamerun. Obwohl blind, scheute er nicht den Weg von Innsbruck nach Mötz, auf eigene Kosten alleine auf sich zu nehmen: Ich wollte mit euch feiern. Ich werde eure Hilfe und Zuneigung nie vergessen. Afrikanische Lieder folgen später& Dann begann er unter dezenter Begleitung mit seiner Djembe ein Tiroler Lied fast akzentfrei zu singen.
Zum Abschluss gab es für jeden Flüchtling ein Weihnachtssäckchen und für jede Deutschlehrer-in eine kleine Aufmerksamkeit, gestiftet von der Flüchtlingskoordinationsstelle des Landes Tirol.
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