Bondfieber im Ötztal

Die Dreharbeiten zum neuen James Bond-Abenteuer "Spectre" versetzen das gesamte Ötztal in den Ausnahmezustand. In Sölden sind Container aufgestellt, zahlreiche Securitys schwadronieren durch die Tourismushochburg und sorgen für eine Mauer des Schweigens, während im Skigebiet die Dreharbeiten im vollen Gange sind. Bürgermeister Ernst Schöpf spricht von einem "großen Glück für Sölden, wenngleich in der Bevölkerung keine überschnapende Begeisterung zu orten ist". Die werbetechnischen Mehrwerte, die aus den Dreharbeiten resultieren, können derzeit noch schwer abgeschätzt werden. Die Drehorte, etwa beim spektakulären "ICE-Q", bzw. am Gletscher werden jedoch für einen enormen Wiedererkennungswert für das Ötztal sorgen, auch wenn Sölden im Film möglicherweise gar nicht namentlich erwähnt wird. Bergbahnenchef Jakob Falkner meint jedenfalls, dass die Bond-Dreharbeiten eine Jahrhundertchance für das Ötztal sei. Ins selbe Horn stößt Tourismus-GF Oliver Schwarz: "Schon die Dreharbeiten haben einen weltweiten Medienhype ausgelöst. Rund 400 Mitarbeiter der Filmcrew nächtigen derzeit im Ötztal und bilden damit ebenfalls einen echten Wirtschaftsfaktor. Das Ötztal hat übrigens kein Geld für die Dreharbeiten ausgegeben. Tatsache ist, dass der Bond-Film für uns einen Lottosechser bedeutet. Inwieweit wir das ganze dann touristisch nutzen können, wird noch zu verhandeln sein. Die ganze Tragweite wird wohl erst bei der Premiere sichtbar werden."
Zahlreiche Komparsen bevölkern derzeit die Pisten, die Drehorte selbst sind natürlich hermetisch abgeriegelt. Die Gletscherstraße ist gesperrt, was für Lieferanten und Gastronomen eine logistische Herausforderung bedeutet. Auch die Medalp ist in das Geschehen eingebunden. Alois Schranz ist mit 15 Mitarbeitern sowie einigen Rotkreuz-Helfern vor Ort, um bei eventuellen Stunt-Unfällen verfügbar zu sein. "Bisher ist aber zum Glück nichts passiert", erklärt der Medalp-Boss, der mit seinen Leuten schon bei den Probeaufnahmen im Herbst dabei war.