Stift Stams
Das Leben nennt der Derwisch eine Reise

Tobias Morette und das Ensemble Armonico Tributo Austria erfüllten den Bernardisaal mit seelenreinigender Kultur.
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Im Rahmen des 750-Jahr-Jubiläums beehrten Schauspieler Tobias Moretti und das Ensemble Armonico Tributo Austria Stift Stams mit einer Lesung.

STAMS. Ein Bouquet voller Weltgeschichten, - gedichten und - liedern brachten Tobias Moretti und die Musiker des Ensembles Armonico Tributo Austria als Geschenk mit in das Zisterzienserstift, das heuer sein 750-jähriges Jubiläum feiert. Der Titel des Abends "Religionen als Saiten einer Laute" war vielleicht etwas irreführend, denn die Auswahl an Texten, die der Schauspieler im bis zum letzten Platz gefüllten Bernardisaal vortrug, verknüpfte Lebensgeschichten gerade abseits einer einheitlich religiöser Ausrichtung.

Bis auf den letzten Platz war der Barocksaal mit aufmerksamen Gästen gefüllt.
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Tatsächlich bot sich den Zuhörern ein Abend, dessen einzelne Sequenzen sich zu einem wunderbaren Lobgesang an das Leben zusammenfügten: Auszüge aus der Autobiografie des nigrischen Autors Mano Dayak, der von seiner Kindheit in der Wüste erzählt, oder der Erzählung von Navid Kermani über dessen Großvater, der aus Iran nach Paris kommend vor lauter Sinneseindrücken vorübergehend erblindet, dazwischen Texte großer deutschsprachiger Dichter wie Schiller, Rilke oder Hebbel. Lyrische Perlen wie "Das Leben nennt der Derwisch eine Reise" oder "Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen" gaben die Quintessenz dieser doch – wenn man so möchte – religiösen Interpretation der Gesamtheit an Texten wieder.

Die Musik dazu – feingliedrig und weltoffen – unterstrich die Geschichten von der Schwere und gleichzeitig Leichtigkeit des Seins durch jene Mannigfaltigkeit, die die nach Stams gekommene Gruppe bei der Auswahl ihrer Stücke gefunden hatte. Auch hier wieder: Kleine, feine Kostbarkeiten wie sepharische oder osmanische Klänge bis zu musikgeschichtlichen Schwergewichten wie Telemann, Bach oder Werfel ergaben gemeinsam ein liebevoll gesponnenes Netz aus Weltenklängen, die das Leben bis in den hintersten Winkel des Bernardisaals lobpreisten.

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