Die Weinbaupioniere des tiroler Oberlandes

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„Alles begann mit einem Weinstock, der als Schattenspender in der Gartenlaube diente...“, das klingt wie eine Geschichte, die von einer findigen Geschäftsidee mit ungeahntem Erfolg handelt – in Wirklichkeit handelt sie jedoch von einer findigen Idee, die getragen von einer gehörigen Portion Idealismus und jeder Menge harter Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes erste Früchte trägt:

Aller Anfang ist schwer, doch für den Aufbau eines Weingutes in einer Region, die über keine besonders ausgebildete Infrastruktur auf diesem Gebiet verfügt, ist diese Weisheit wohl reichlich untertrieben. Und trotzdem gibt es eine stetig Wachsende Schar von Weinbauern im tiroler Oberland, welche trotz der widrigen Umstände genau dieses Wagnis eingegangen sind. Allen voran stehen Georg und Alexandra Fluer, welche mit derzeit etwa 3000 Weinstöcken den größten Teil am oberländer Weinbau stellen. Die Begeisterung steht ihnen sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben, wenn sie von ihrem Weingut erzählen, und das obwohl das Klima – für manch einen wohl überraschend – die geringste Schwierigkeiten bereitet: „Die kalten Nächte und die warmen Tage im Herbst hemmen die Fäulnis der Trauben, daher können wir viel mit natürlichen Mitteln arbeiten“, so Fluer – allerdings mussten erst jene Rebsorten gefunden werden, die im vorhandenen Boden mit den den klimatischen Verhältnissen optimal gedeihen können. Auch die Arbeitstechniken für den Weinbau mussten erst erlernt werden, sowie die benötigten Gerätschaften angeschafft werden. Glücklicherweise ist Familie Fluer nicht auf sich allein gestellt:

Freie Weinbauern Tiroler Oberland

Um sich gegenseitig besser unterstützen zu können, ist der ständig wachsende Kreis an Winzern seit 2006 im Verein der „Freien Weinbauern Tiroler Oberland“ organisiert, dem Georg Fluer seit Beginn dieses Jahres als Obmann vorsteht, und der mittlerweile aus acht Winzern aus Tarrenz sowie einem aus Haiming – mit steigender Tendenz – besteht. Gegenseitige Unterstützung wird hier groß geschrieben, vor allem bei der Entwicklung des nötigen „Know-how“, wobei nicht nur reger Erfahrungsaustausch unter den jeweiligen Mitgliedern besteht, sondern auch zwischen diesen und Weinbauern aus anderen Regionen wie vor allem dem südtiroler Vintschgau oder der Schweiz, welche mit teils ähnlichen Bedingungen konfrontiert sind. Ziel soll es über kurz oder lang sein, eine Art tiroler Weinbauverband zu gründen, um die Zusammenarbeit über das Oberland hinaus auszuweiten.

Der Kampf gegen Vorurteile

Ein besonderes Anliegen ist Georg Fluer aber der Abbau von Vorurteilen, mit welchen er und seine Kollegen immer wieder konfrontiert sind: „Bei Verkostungen sind die Leute immer wieder überrascht, wie unser Wein schmeckt“. Hier bietet den Vereinsmitgliedern insbesondere das bekannte Tarrenzer Gassenfest die Möglichkeit, im Rahmen eines gemeinsamen Standes ihre Produkte der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Zwar sind die Ersten Schritte getan, doch liegt noch ein weiter Weg vor den oberländer Weinbaupionieren – immerhin konnten sie sich seit beginn ihres Projekts über stetig wachsende Erträge aus ihren Reben freuen, sodass sie optimistisch in die Zukunft blicken, getreu ihrem Motto: „Lebe das Leben – liebe den Wein – dann wirst du immer glücklich sein!“

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