„Doppelte“ Generalversammlung des Maschinenring Tiroler Oberland
Nachdem die Corona-Pandemie im Vorjahr auch die Generalversammlung verhinderte, blickte der Maschinenring Tiroler Oberland kürzlich im Agrarzentrum West in Imst/Brennbichl gleich auf zwei Geschäftsjahre, 2019 und 2020, zurück. Der allgemeine Tenor: Trotz noch nie dagewesener Herausforderungen konnte in allen Geschäftsbereichen ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Das Um- und Auf für den Erfolg sind motivierte, engagierte Mitarbeiter.
IMST. Mit ausführlichen Berichten von Obmann Martin Alber und Geschäftsführer Gottfried Gabl sowie interessanten Detaileinblicken in die einzelnen Geschäftsbereiche, die die verantwortlichen Mitarbeiter präsentierten, erhielten die Besucher einen umfassenden Einblick in das Geschehen der vergangenen beiden Geschäftsjahre.
Nachhaltige Agrardienstleistungen im Fokus
Rund 38 % bzw. 1.360 Landwirte aus den Bezirken Imst, Landeck und Reutte sind Mitglieder des Maschinenring Tiroler Oberland. So wie die Mitgliederzahl sind auch die Umsätze, die in diesem Bereich erzielt werden, nahezu konstant geblieben. Im Fokus stehen hier besonders Projekte, die es der Landwirtschaft ermöglichen, sich geänderten Umweltbedingungen anzupassen und so auch in Zukunft Erträge abzusichern: Im Rahmen der Engerlingsbekämpfung wurde 2019 beispielsweise auf 160 ha die Pilzgerste ausgebracht. 2020 waren es bereits 900 ha, auf denen ein Einsatz notwendig war.
Dienstleistungen im Zukunftscheck
Im Dienstleistungsbereich bildet die Umsatzentwicklung die Corona-Situation deutlich ab. Nach Steigerungen 2019 mussten für 2020 Umsatzrückgänge verbucht werden. Erfreulicherweise zeigt das laufende Geschäftsjahr wiederum eine steigende Tendenz. Umsatzstärkstes Geschäftsfeld bleibt mit rund 50 % der Winterdienst. Über 100 Mitarbeiter betreuten hier im Oberland 290 Objekte. Aber auch hier gilt es, auf die Anforderungen der Zukunft zu reagieren. Immer öfter müssen kurzfristige Starkschnee-Ereignisse bewältigt werden oder es besteht die Notwendigkeit, sich mit umweltfreundlichen Streumittel-Alternativen auseinanderzusetzen. Auch der Bereich der Grünraumpflege und Gartengestaltung entwickelt sich positiv, besonders freut man sich hier über Großprojekte im Landschaftsbau, die für mehrere Jahre belgeitet werden dürfen.
Sicherer Arbeitgeber in stürmischen Zeiten
Nahezu ident präsentiert sich der Mitarbeiterstand 2019 und 2020 im Bereich Personalleasing: Rund 70 Dienstnehmer aus der Region waren in Voll- oder Teilzeit beschäftigt und erbrachten ca. 30.000 Arbeitsstunden. Trotz Corona konnte der Beschäftigungsstand gehalten werden, kein Mitarbeiter musste Einkommensverluste aufgrund von Kurzarbeit hinnehmen.
„Das bestätigt einmal mehr, dass der Maschinenring ein krisensicherer, verlässlicher Arbeitgeber ist“, so Geschäftsführer Gottfried Gabl und Obmann Martin Alber
unisono, die in diesem Zuge auch allen Mitarbeitern ihren großen Dank aussprachen.
Trotz allem bleibt die Mitarbeitersuche für den Maschinenring eine der drängendsten Aufgaben: „Leider konnten wir beispielsweise im vergangenen Jahr jungen Menschen in der landwirtschaftlichen Lehranstalt den Maschinenring nicht vorstellen bzw. über Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten bei uns informieren“, so die beiden weiter.
Blick ins Land
Maschinenring Landes- und Bundesobmann Christian Angerer, der sich den Besuch der Generalversammlung seines „Heimatrings“ nicht nehmen ließ, informierte über österreichweite Entwicklungen wie eine neue, unabhängige Informations- und Management-Online-Plattform und stellte tirolweite Innovationsprojekte des Maschinenring vor. Neben dem neuen Online-Marktplatz für regionale Produkte „my-Regio.shop“ wird aktuell das Geschäftsfeld Photovoltaik ausgebaut.
„Dank des tirolweiten Organisationsentwicklungsprozesses, den wir vor nunmehr fast zwei Jahren gestartet haben, sind wir für die Zukunft gut aufgestellt. Wir als Verein sind und bleiben Ansprechpartner für die Vereinsmitglieder und für alle agrarischen Themen. Unsere Mitglieder und Kunden profitieren überregional vom Wissen der Spezialisten, auf das wir in allen Ringen setzen können“, so Gottfried Gabl abschließend.
Über den Maschinenring
Vor mehr als 50 Jahren wurden in Tirol die ersten regionalen Maschinenringe zur bäuerlichen Selbsthilfe gegründet, heute zählen die Tiroler Maschinenringe mehr als 7.000 landwirtschaftliche Mitgliedsbetriebe. Österreichweit gibt es 80 Maschinenringe Seit mehr als zwanzig Jahren umfasst der Maschinenring darüber hinaus auch die beiden gewerblichen Dienstleistungssegmente Service und Personalleasing. Mit einem umfassenden Angebot rund um Winterdienst, Grünraumpflege und Gartengestaltung, Forstdienstleistungen sowie Spezialleistungen und Zeitarbeit sorgt das Unternehmen für Wertschöpfung und Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Zu den Kunden zählen Gemeinden, Klein- und Mittelbetriebe, österreichweit agierende Handels- und Infrastrukturunternehmen sowie Privatpersonen. 2020 arbeiteten tirolweit rund 3.000 Personen beim Maschinenring, neben Landwirten auch Fach- und Hilfsarbeiter, sechs regionale Geschäftsstellen stehen vor Ort als erster Ansprechpartner zur Verfügung.
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