Festival mit Dialektmusik und Literatur - "Mundartgerecht" aufbereitet

157Bilder

LÄNGENFELD(alra).Sehr frisch waren nicht nur die Temperaturen im Ötztaler Längenfeld, auch musikalisch wehte durch das Dialektmusikfestival "Mundartgerecht" wieder eine erfreulich, belebende Brise. In neun Wirtshäusern brachten 13 Musikgruppen und fünf LiteratInnen den alpenländischen Dialekt, in all seiner Vielfalt, musikalisch oder in Form von Dialektpoesie zum Ausdruck.
Der Kulturverein pro vita alpina, hat gemeinsam mit Partnern der Ötztaler Kulturszene, die Umgangsprache, die Mundart in den Mittelpunkt der Veranstaltung gestellt. Der Ötztaler Dialekt ist bereits als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt und war selbstverständlich auch im Festival zu hören. Marlon Prantl und TyRoll, äußerst erfolgreiche Vertretern der alpinen Weltmusik , brachten heimisches Sprachkolorit gepaart mit einem breiten musikalischen Spektrum unter die Zuhörer. Unter anderem waren auch Lieder der CD "Drweilong" zu hören, die feinfühlig vertonte Gedichte und Texte des Ötztaler Dialektpoeten Hans Haid beinhaltet, der auch einige seiner Werke selbst vortrug. Auch die Gitarrenvirtuosen von "Ikarus" waren zu hören. Der "Hüebar Viergesang", unverkennbar aus dem Ötztal stammend, war mobil in Längenfelds musikalischer Flaniermeile unterwegs. Ebenso das "Duo Musidoch", bestehend aus dem Allroundtalent Franz Unger, der als Pantomime, kritischer Sänger und Gitarrist, gemeinsam mit dem Clown Leonardo an verschiedenen Stationen das Publikum unterhielt.
Die Gruppe "TOI" trat als Trio auf, bot Einblicke in die Sprache des benachbarten Pitztals, und gab eine amüsant-sarkastische Weltbetrachtung, eingebettet in starken Crossover-Sound zum Besten. "Die Schwarz´n Vögel", hüllten den Innsbrucker Dialekt in virtuose Bluesmusik. Musiker aus Südtirol waren gleich mehrfach vertreten, etwa mit "Acajo", die sich sehr rhythmisch in ladinischer Sprache und eingängigen Klängen bewiesen. Die vier Südtiroler Mädels der "Pflerer Gitschn" ließen ihre Leidenschaft für die echte Volksmusik aufleben und mit dem "Windschnur Duo" stattete der Liedermacher und musikalisches Urgestein, Sepp Messner Windschnur, dem Ötztal einen akustischen Besuch ab. "Vielsoatig" - der Name der Truppe war Programm, die Pustertaler boten von Country bis Rock, sowohl Klassiker, denen sie zum Südtiroler Text verhalfen, als auch Eigenkompositionen. Viel Zustrom gab es auch auf dem Platz vor dem Gemeindesaal, wo "Titla" autraten, die sich bereits einen großen Bekanntheitsgrad erarbeitet haben und durchaus den Begriff Südtirol-Folk markant prägten. Sie verbinden keltische, irische, jiidische Einflüsse mühelos mit ihren traditionellen Wurzeln und erweitern auf feine, besonnene, weltoffene Art, die Volksmusik.
Aus Wien angereist waren "Hojsa-Emersberger", die als Altmeister des Wienerliedes durch das Festival zogen. Mit "BWFW-Bald WienaFolksWaisen" wagten sich auch die Musiker um den Schriftsteller Heinz D.Heisl, als Nichtwiener, an das Wienerlied und brachten den unverkennbaren Schmäh verbal und musikalisch sehr gelungen auf den Punkt.
Zahlreiche Lesungen wurden von Hubert Brenn, Annemarie Regensburger, Hans Haid, Elias Schneitter und Ingeborg Schmid abgehalten, ihre literarischen Beiträge waren mobile Programmpunkte des Dialektfestivals. Ein langer, intensiver und breit gefächerter 8-stündiger Kulturmarathon in Sachen Musik und Literatur ging gegen 19 Uhr zu Ende und das "Mundartgerecht" 2014 hat sich erneut als erfolgreich umgesetztes Festival bewiesen, das den neuen Aufschwung der Dialektmusik gezielt aufgreift und in einer spannenden Mischung dem Publikum kompakt zugänglich macht.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.