Fördergelder fließen zu spärlich

Österreich ist stolz auf seine Naturräume und deren Erlebbarkeit. Die Pflege und Erhaltung ist aber vor allem im alpinen Bereich eine sehr arbeits- und kostenintensive Aufgabe, für die kaum ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Nur eine Anhebung der Bundesförderungen kann diese wertvolle alpine Infrastruktur nachhaltig sichern. Der Verband alpiner Vereine Österreichs (VAVÖ) - vertreten durch den Österreichischen Alpenverein, die Naturfreunde Österreich und den Österreichischen Touristenklub - fordert deshalb von den im Parlament vertretenen Parteien und der Bundesregierung eine Anpassung der Förderungen für Schutzhütten und Bergwege von derzeit 1,5 Millionen Euro auf 4 Millionen Euro jährlich, um deren nachhaltigen Sicherung zu gewährleisten.
Bei den heimischen Hüttenwirten rennt man mit dieser Forderung offene Türen ein. Der Tenor lautet: Derzeitige Fördersummen sind schon lange nicht mehr ausreichend. Viele Schutzhütten liegen sehr exponiert, Baumaterialien können oft nur per Hubschrauber zum Bauplatz gebracht werden, wodurch Bauen im Hochgebirge extrem teuer ist. Es liegen auch auf allen 475 Schutzhütten Petitionsbücher für Wanderer, Bergsteiger und Urlauber zur Unterschrift auf. Andreas Riml, Pächter der Imster Muttekopf-Hütte, meint dazu: "Höhere Förderungen sind sehr wichtig, um vor allem das Wegenetz entsprechend instand zu halten, was gleich wichtig ist, wie der gute Zustand der Hütte. Um den Tourismus auch in der kurzen Sommersaison rentabel zu halten, ist diese Maßnahme unverzichtbar." Riml verweist auf die Hütten des DAV, hier wird sehr intensiv und nachhaltig investiert. Der Betrieb einer Hütte ist ungefähr fünfmal so teuer, wie ein Gasthaus im Tal. Markus Pirpamer, Wirt auf der Similaunhütte, erklärt: "Wir werden von Südtiroler Seite gefördert und das funktioniert wirklich gut. Wenn man auf Tiroler Seite über die Förderungen spricht, so sollte man sich das krasse Missverhältnis zwischen den Investitionen im Sommer und im Winter vor Augen halten." Es gibt natürlich auch Hütten, die von diesen Förderungen direkt kaum profitieren, eine davon ist das Lehnberghaus in Obsteig. Hans Auer ist dort der Pächter. Er sagt: "Die Wegeerhaltung und die Hütteninvestitionen werden von der Gemeinde, bzw. dem TVB getragen. Das funktioniert gut, mehr Förderungen kommen aber sicher dem Sommertourismus zugute."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.