InsriX - eine Ideologie

Im Jänner 2011 wurde der Direktvermarkter „InsriX“ offiziell ins Leben gerufen. Obmann und Initiator Hubert Daum verrät die Hintergründe und seine Gedanken zu diesem Projekt.

BEZIRKSBLÄTTER: Du hast „InsriX“ ins Leben gerufen. Was steht hinter diesem Gedanken?
HUBERT DAUM:
„Das impliziert schon der Name. „InsriX“ steht für Regionalität, Qualität und ehrliche Produkte aus unserer Region - „InsriX“ steht für eine Ideologie!“

BB: Was war der ausschlaggebende Punkt für dieses Vorhaben?
HUBERT DAUM:
„Es gibt vor allem zwei Gründe. Hauptproblem ist, das nichts mehr durchschaubar ist. Es ist heute beinahe unmöglich zu sagen, woher unsere Lebensmittel kommen. Sie werden durch ganz Europa transportiert. Das Resultat wird dann bei Lebensmittelskandalen wie EHEC etc. schnell sichtbar. Ich dachte, dass das normalste der Welt möglich sein sollte, nämlich dass Leute das kaufen, was in der Umgebung produziert wird. Das bedeutet für die Kunden Produktionssicherheit und für die Umwelt CO2-Reduktion. Die andere Seite sind die Bauern. Die Agrarförderungen werden in den kommenden Jahren drastisch gekürzt. Die Idee der Direktvermarktung ist somit auch ein Versuch, diese Abgänge abfangen zu können, d.h., es profitieren sowohl Käufer als auch Verkäufer von diesem Projekt.“

BB: Die Preise für regionale Produkte sind oftmals empfindlich teurer. Warum ist das so, und siehst du darin ein Hindernis, das ein Umdenken hin zur Regionalität bremst?
HUBERT DAUM:
„Natürlich können wir mit den Preisen der Lebensmittelindustrie nicht mithalten. Die Massenproduktion hat den Preis kaputt gemacht. Aber ich glaube, wenn die Qualität stimmt und man weiß, woher es kommt, sind die Leute bereit, ein wenig mehr dafür zu bezahlen. Natürlich darf es nicht zu teuer werden. Durch die Direktvermarktung brauchen wir keinen Zwischenhändler und können unsere Produkte auch zu einem fairen Preis anbieten. Durch die direkte Vermarktung hat der Kunde die Möglichkeit zu sehen, woher das Produkt kommt und in welcher Umgebung es aufgewachsen ist. Aber in der heutigen Zeit sind die Ersparnisse für viele wichtiger als der Regionalitätsgedanke, und das kann ich auch gut verstehen, aber ich bin überzeugt, dass auch dieser immer größer wird.“

BB: „InsriX“ hat bereits ein halbes Jahr hinter sich. Wie läuft es bisher, und was ist für die Zukunft geplant?
HUBERT DAUM:
„Die ersten Feedbacks waren überwältigend. Wir haben Anfragen weit über die Bezirks- und sogar Landesgrenzen hinaus bekommen. Das war ein toller Start, wir wollen aber nicht locker lassen. Eine genaue Evaluierung ist natürlich nicht machbar, weil wir so nicht wissen, wer auf unsere Homepage (www.insrix.at) schaut und sich mit unseren Bauern in Verbindung setzt. Aber es geht gut voran. Zukünftig wollen wir verstärkt mit der Gastronomie zusammen arbeiten, damit auch in diversen Restaurants „InsriX“-Produkte, wie Fleisch oder Kartoffeln konsumiert werden können. In nächster Zeit wird es fünf Projekte geben. Wir werden beim RLB-Weltspartag mit einem eigenen Stand vertreten sein, wie auch beim sogenannten Gesundheitstag in Mieming. Neben den Verkaufsständen beim Wörle in Tarrenz und Jonak in Imst ist zudem ein weiterer auf der Ötztaler Höhe angedacht, daran arbeiten wir gerade. Besonders freut mich, dass wir in Restaurants eine „InsriX-Woche“ anbieten werden können. Auch eine Zusammenarbeit mit dem Imster Kindergarten ist bereits geplant, da sind wir schon einen großen Schritt weitergekommen.“

BB: Wenn du im Bezirk die Möglichkeit hättest, etwas zu ändern, was wäre das?
HUBERT DAUM:
„Puh, das ist schwer zu sagen. Ich würde mir wünschen, dass der Regionalitätsgedanke in den Köpfen der Leute stärker verankert wäre. Aber ich bin da auch sehr optimistisch. Das ist ein Umdenkprozess, und so etwas geschieht natürlich nicht über Nacht. Man muss dem Projekt und den Leuten einfach Zeit geben.“

Das Interview führte
Stephan Zangerle

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