750 Jahre Stift Stams
Jubiläumsjahr startet mit festlichem Gottesdienst

- Die Messe am Gründungstag steht am Beginn des Veranstaltungsreigen im Jubiläumsjahr.
- hochgeladen von Agnes Dorn
Vor genau 750 Jahren ließen sich zwölf Pater und fünf Brüder des Zisterzienserordens in Kaisheim in Stams nieder, um hier eine Klosterniederlassung zu errichten. Am Gründungstag, dem 12. März, wurde heuer das große Jubiläumsjahr mit einem festlichen Gottesdienst eröffnet.
STAMS. Die Geschichte des Zisterzienserklosters in Stams ist eine von Höhen und Tiefen durchwachsene. Denn seit dem Gründungsjahr 1273 hat das in der Oberländer Idylle gelegene Stift auch einige Unbillen der Weltgeschichte zu ertragen gehabt.

- Das Stift in einer Aufname um 1900.
- Foto: Archiv Hörmann
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Heute präsentiert sich der mächtige barocke Komplex als fast vollständig renovierter Prachtbau, der sich als Bildungsstätte und kulturelles Zentrum etabliert hat. "Graf Meinhard II. wollte für die Landesfürsten eine Grablege erbauen, da Schloss Tirol schon zu eng geworden war. Außerdem wollte er in Nordtirol ein Standbein und zugleich eine Stätte der Erinnerung und des Gebets errichten", beschreibt Abt German Erd die Motive des Gründervaters von Tirol zur Grundübertragung großer Gebiete an den Zisterzienserorden.
Vom Wallfahrtsort zum Klostersitz
Schon zuvor war Stams ein Wallfahrtsort gewesen und Meinhard ließ zunächst ein Holzblockkloster unterhalb der Wallfahrtskirche errichten, bis schließlich 1284 das heutige Kloster und die Kirche eingeweiht wurden. Die ursprünglich gotische Basilika war mit demselben Grundriss damals wie heute die längste Kirche Tirols. Die Besitzungen der Zisterzienser dagegen waren im 15. Jahrhundert größer als das Fürstentum Liechtenstein und reichten bis Bayern und Südtirol hinein.
200 Jahre nach den großen Plünderungen während der Bauernaufstände konnten die Mönche eine drohende Klosteraufhebung unter Josef II. verhindern, indem sie eine Schule für Singknaben gründeten. Schließlich wurde das Stift 1807 unter bayrischer Herrschaft für zehn Jahre aufgehoben und ihm wurde die niedere Gerichtsbarkeit sowie einige Landwirtschaften entzogen. Die Nationalsozialisten funktionieren die Stiftskirche zu einem Lebensmittellager um und brachten Optanten und Flüchtlinge im aufgelassenen Kloster unter.

- Während der Nazi-Diktatur hatte das Kloster einen Tarnanstrich, um den für ihre Zwecke adaptierten Gebäudekomplex zu schützen.
- Foto: Archiv Hörmann
- hochgeladen von Agnes Dorn
Einen Höhepunkt in der Geschichte erlebte das Stift dagegen unter Kaiser Maximilian, der hier das große Friedenstreffen abhalten ließ. 300 Jahre danach ging das Kloster wiederum positiv in die Geschichte ein, da auf Initiative des damaligen Abts angesichts der französischen Bedrohung das Land Tirol dem Herzen Jesu geweiht wurde.
Kulturelles und religiöses Zentrum
Heute wiederum hat sich das Zisterzienserkloster zur Bildungsstätte entwickelt, die das Gymnasium Meinhardinum, das Skigymnasium, die Kirchlich Pädagogische Hochschule Edith Stein sowie das Institut für Sozialpädagogik beherbergt. 2015 wurde der Klosterkomplex durch einen Zubau des Gymnasiums erweitert und mit der Eröffnung des Gartenhauses wird heuer schließlich die große Restaurierung abgeschlossen.

- Der Universitätschor Innsbruck, Orchester und Solisten unter der Leitung von Georg WEiß brachten die bisher unbekannte "Missa Solemnis in D" des böhmischen Komponisten Jan Zach zur Aufführung.
- Foto: Josef Köll
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Neben den liturgischen Feiern ist heuer einiges geplant, wie Abt German Erd erklärt: Bis zum Schlussgottesdienst am 5. November werden mehrere Konzerte des Kammermusik-Ensembles "Obertöne", das Festival Orgel Plus, ein Konzert der Wiltener Sängerknaben am 18. Juni sowie weitere Festkonzerte stattfinden.

- Abt German Erd freut sich auf die vielen unterschiedlichen Veranstaltungen im Jubiläumsjahr.
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Neben Vorträgen und Lesungen und der Eröffnung des Jubiläumsausstellung "750 Jahre Stift Stams" am 25.5 wird der Höhepunkt des Jahres die dreitägige Feier vom 22. bis zum 24.9 mit einem Konzert der Militärmusikkapelle Tirol, einem Festakt sowie einem Tag der offenen Tür mit Einweihung des Gartenhauses sein.
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