Erfinder bringt Sensation auf den Markt
Martin Fritz aus Umhausen entwickelte den "Infra-Chair"

Martin Fritz kann nach acht Jahren Entwicklungsarbeit und Investitionen in sechsstelliger Höhe stolz auf das Ergebnis sein.
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  • Martin Fritz kann nach acht Jahren Entwicklungsarbeit und Investitionen in sechsstelliger Höhe stolz auf das Ergebnis sein.
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Martin Fritz bringt Eigenkonstruktion auf den Markt, die den Markt der Infrarotwärme revolutionieren wird. Der "Infra-Chair" ist zusammenklappbarer Stuhl, der mit Technik aus der Luftfahrt funktioniert.

UMHAUSEN. Eine Erfindung entsteht oft aus einer Not heraus, so ähnlich kann man die Ausgangssituation auch bei Erfinder Martin Fritz aus Umhausen beschreiben. Vor Jahren zwangen ihn zwei Bandscheibenvorfälle zur Ruhe. Eine Infrarottherapie wurde ihm empfohlen. Für eine Infrarotkabine fand sich im Haus kein Platz, nur im Keller wäre es sich ausgegangen.

"Ich setze mich doch nicht allein in eine Kabine im Keller, das tu ich mir sicher nicht an", erinnerte sich Martin Fritz an damals.

Der Tüftler begann über eine alternative Lösung des Problems, das offenbar nicht nur er hatte, nachzudenken. Die platzverbrauchende Kabine wollte er einsparen, die Idee eines Stuhles war geboren. 

Das Zusammenklappen ist ein Kinderspiel
  • Das Zusammenklappen ist ein Kinderspiel
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Revolution in der Branche

Bisher kennt man Infrarotkabinen mit verschiedenen Strahlern, etwa aus Keramik. Martin Fritz hat aus der Kabine einen Stuhl gemacht und die Strahler komplett weggelassen. Für dieses technische Revolution hat er jahrelang Wissen über verschiedene Wärmetechnologien gesammelt und ist in der Luftfahrt fündig geworden. Flugzeuge und Hubschrauber werden nämlich für die sehr niedrigen Temperaturen in tausenden Metern Höhe mit speziellen Farben lackiert, damit keine Bauteile einfrieren.

Hinter dem schwarzen Filz (Farbe frei Wählbar) versteckt sich die wärmende Lackschicht, die nur einen Millimeter dick ist.
  • Hinter dem schwarzen Filz (Farbe frei Wählbar) versteckt sich die wärmende Lackschicht, die nur einen Millimeter dick ist.
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"2 Minuten, 2 Millionen"

Diesen Lack hat der Tüftler für sich entdeckt und in die Rückenlehne eines massiven Zirmholzstuhles eingearbeitet, Dekostoff als Schutzschicht darüber und fertig war die technische Sensation. Nun galt es die Vermarktung auf Schiene zu bringen. Die Show "2 Minuten, 2 Millionen" sollte dabei helfen. Tatsächlich konnte Martin Fritz drei Investoren begeistern. Die Zusammenarbeit kam dann aufgrund der unterschiedlichen Vorstellungen nicht zustande, eine wertvolle Erfahrung war es für den 45-Jährigen aber auf jeden Fall. Nach unzähligen Verbesserungen und hunderten Stunden handwerklicher Arbeit ist der "Infra-Chair" jetzt bereit für die Serienproduktion.

Einsteiniger Weg bis zur Geburt

Auch für den handwerklich geschickten Zimmermann stellte die Entwicklung des "Infra-Chair" eine Herausforderung dar, nicht nur einmal war er der Verzweiflung nahe. Seine Frau Elke unterstütze ihn, auch wenn die finanzielle Belastung schon langsam sechsstellig wurde. Beraten wurde er auch von Physiotherapeuten und ein befreundeter Elektriker half ebenfalls mit seinem Knowhow.
Das Ergebnis kann sich sehen und spüren lassen.

Die drei Zonen der Rückenlehne können getrennt voneinander ein- und ausgeschaltet werden.
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Einzigartig und gesund

Der "Infra-Chair" punktet neben dem Wohlfühlgefühl vor allem mit der komfortablen Größe. Platzsparend kann der "Infra-Chair" zusammengeklappt (112x36x39cm) in einem schmalen Spalt verstaut werden. Einzigartig ist auch, dass die wärmende Rückenfläche in drei Zonen eingeteilt und getrennt beheizt werden kann. So ist eine Wärmebehandlung punktuell für eine Körperzone möglich. Behandelt wird vorrangig der Rücken, bei allerlei Beschwerden wirkt die Infrarotwärme schmerzlindernd. Doch man kann auch verkehrt auf dem Stuhl Platz nehmen und zum Beispiel Atemwegsbeschwerden lindern. Die Anwendungsgebiete sind so vielfältig wie die Designmöglichkeiten beim Stuhl selbst und doch ist er mit 1.950 Euro eine günstige Alternative zu mancher Infrarotkabine.

Mit den Maßen 112x36x39 (Tiefe eingeklappt/65 ausgeklappt) ist der "Infra-Chair" leicht zu verstauen.
  • Mit den Maßen 112x36x39 (Tiefe eingeklappt/65 ausgeklappt) ist der "Infra-Chair" leicht zu verstauen.
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Beinahe alles ist möglich

Man kann sich nicht nur die Holzart sondern auch die Farbe des Dekostoffes aussuchen, man kann Firmenbrandings anbringen lassen und sogar individuelle Größenwünsche angeben. Produziert wird der "Infra-Chair" von regionalen Betrieben, was Martin Fritz ein besonderes Anliegen war.
Für den Vertrieb wurden bereits internationale Verbindungen geknüpft, in Dubai interessiert man sich derzeit sehr dafür. Auch auf der Salzburger Messe im Herbst wird der "Infra-Chair" präsentiert. Was noch fehlt, ist ein regionaler Vertriebspartner, hauptsächlich für Hotelausstattung aber auch für den privaten Gebrauch.

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