Tschirgart Jazzfestival Imst - großes Finale mit Bobby McFerrin, SLIXS & Friends

116Bilder

IMST(alra). Das TschirgArt Jazzfestival 2014 ging zu Ende mit einem exklusiven Finale, das mit Bobby McFerrin und SLIXS & Friends wohl nachhaltige, akustische Impressionen beim Publikum hinterlassen wird.
SLIXS dürfen sich zur weltweiten Elite der Vokalensembles zählen und stellten dies zu Beginn des Abends in einem ca. 40-minütigen Auftaktsprogramm eindrücklich unter Beweis. Das A-cappella-Ensemble, bestehend aus fünf Sängern und einer Sängerin, bewegte sich quer durch unterschiedliche Musikrichtungen und kreierte dabei absolut neue Hörerlebnisse. Unglaubliche Effekte und Klänge brachte die Vokalband in den Glenthof und mit ihrer, zugleich perfekten und doch so sympathisch, charmanten Art brachten SLIXS die Zuhörer sehr rasch zur Begeisterung.
Nach einer kurzen Pause betraten SLIXS & Friends, insgesamt ein 19-köpfiger Chor die Bühne, in dessen Mitte sich der Mann, dessen Instrument die Stimme ist, Bobby McFerrin, bewegte. Bereits 2008 war er beim TschirgArt zu Gast, doch seither hat sich viel getan in der Welt des genialen Multitalentes und Auszüge aus dem Projekt "Vocabularies", in dem die Arbeit vieler Jahre und die lebenslänglich gesammelten, musikalischen Eindrücke des Meisters gebündelt sind, wurden in Imst, als opulentes Chorwerk aufgeführt. Stilistisch und geographisch gab es spannende Zusammenführungen zu hören. Vertraute Jodelgesänge sorgten für Erheiterung, sowohl bei den Akteuren auf der Bühne als auch bei den Zuhörern. Die stark spürbaren, afrikanischen Einflüsse, mit sich wiederholenden, eingängigen Rhythmen und Worten zogen in einen, beinahe meditativen Bann. Das Konzert in all seiner Komplexität und virtuosen Leistung der Sänger im einzelnen und als fulminanter Gesamtchor, lässt nur ehrfürchtig den Aufwand im Vorfeld erahnen. Trotzdem spürt man die Leichtigkeit, die vom Lehrmeister McFerrin ausgeht, der es mühelos schafft die Musik aus den Menschen herauszulocken. Er selbst wechselt zwischen der Rolle des Sängers, der sich vom Chor tragen lässt, und dem Part des Mentors, der den Impuls, die Harmonien vorgibt und seine Sänger und Sängerinnen, geradezu liebevoll zum Dialog, zum Gebrauch der musikalischen Vokabeln fordert. Das Publikum im Glenthof erlebte ein tatsächlich großes Konzertereignis, mit Augenblicken in denen die Halle ein einziger voller, imposanter Stimmkörper war, ebenso mit Momenten, die trotz der 1000 Menschen, eine tiefe Ruhe erzeugten.
Unvergesslich dürfte der Abend vor allem für Vera Grüner und Raphael Mitterrutzner bleiben. Die beiden Mitglieder des Landesjugendchors Tirol, der aus zahlreichen Bewerbern für einen gemeinsamen Kurzauftritt am Ende des Konzertes ausgewählt wurde, holte Bobby McFerrin für ein gesangliches Wechselspiel auf die Bühne. Trotz ausverkaufter Halle war die scheinbar beruhigende Wirkung des Weltstars größer als die Aufregung der beiden jungen Sänger, die ihre Sache gut meisterten.
Die Zugabe, mit der sich Bobby McFerrin, auf den Stufen der Bühne sitzend, verabschiedete, zeigte ihn nochmals in seiner unverkennbaren Art. Die Stimme mühelos, scheinbar gleichzeitig, für Gesang und als Instrument eingesetzt, von einem rhythmischen Klopfen auf den Brustkorb begleitet, nahm er vom durchgängig begeisterten Publikum den Schlussapplaus entgegen, der zugleich der letzte des TschirgArt Jazzfestivals 2014 war, das mit einem durchaus variantenreichen Programm, einen Besucherstarken, erfolgreichen Verlauf verbuchen konnte.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.