Aus dem Gemeinderat
Verschiedene Ansichten zu Haiminger Ansprüchen

Anton Raffl und Adi Meierkord (3.u.4.v.l.) versuchen, die Gemeinde auf die Seite der „Haiminger Erben“ zu ziehen. | Foto: Matt
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  • Anton Raffl und Adi Meierkord (3.u.4.v.l.) versuchen, die Gemeinde auf die Seite der „Haiminger Erben“ zu ziehen.
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Seine Erkenntnisse über Haiminger Flächenkäufe für einstige Kraftwerksprojekte stellte Anton Raffl jüngst dem Gemeinderat vor. Die Gemeinde wägt nun ihre Optionen ab.

HAIMING (tamt). Die Geschichte der Gründe, die einst für niemals realisierte Kraftwerkspläne in Haiming aufgekauft wurden, heute teils der Tiwag, teils dem Speckproduzenten Handl gehören, ist kompliziert. So sehr, dass sich Anton Raffl und Adi Meierkord seit Jahren damit beschäftigen – nicht zuletzt für die Nachfahren derer, die einst verkauft haben. Sie pochen auf ein Rückkaufsrecht und diesbezügliche Chancen hätte auch die Gemeinde, unterstreichen dabei Raffl und Meierkord bei einer Präsentation im Haiminger Gemeinderat – in der Hoffnung, dass sich gemeinsame Sache machen lässt.

Geheim oder nicht?

So einiges kommt dabei in rund zwei Stunden zur Sprache. „Vieles war mir neu“, sagt Bürgermeisterin Michaela Ofner nach der Präsentation. Etwa, dass es schon 2015 einen Lageplan zwischen verkaufender Tiwag und kaufendem Handl gegeben habe, in dem Vorkaufsrechte und Kaufoptionen verzeichnet seien – im Unwissen von Gemeinde und Raumplaner, wie's heißt.

Bürgermeisterin Michaela Ofner lauschte und dankte später für die Ausführungen. | Foto: Matt
  • Bürgermeisterin Michaela Ofner lauschte und dankte später für die Ausführungen.
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„Da hat wohl nicht jeder die Wahrheit gesagt“, glaubt Gemeindevorstand Stephan Kuprian an eine „Strategie“, wonach Handl nie, wie zuvor geplant, in den Forchet-Wald wollte, sondern immer schon an die Bundesstraße. Ofner will da zwar die „Unschuldsvermutung“ gelten lassen, der Sache aber auch genau auf den Grund gehen: „Wenn's tatsächlich ein Ablenkungsmanöver war, wäre das eine grobe Täuschung.“ Fachlich prüfen lassen will Ofner ebenso die Stichhaltigkeit der Gemeindeansprüche und auch die Gutachten, auf die sich die Tiwag beruft. Lieber als ein Prozess wäre ihr aber eine außergerichtliche Lösung, wobei die Gesprächsbasis gut sei.

Hinsichtlich ihrer Meinung zum Begehren auf Umwidmung des früheren Campingplatzes, den Handl per Kaufoption erwerben möchte, lässt sich Ofner weiterhin nicht in die Karten schauen: Zumindest nicht bevor der Speckproduzent konkrete Pläne vorlegt. „Zu mir hat's geheißen, es sei bald so weit“, sagt die Haiminger Bürgermeisterin. Anton Raffl und Adi Meierkord drängen jedenfalls darauf, dem Gesuch nicht nachzukommen. Ohne Widmung wäre die Kaufoption auf den Campingplatz nach Ablauf einer vertraglich gesicherten Frist nämlich vom Tisch.

Gewisse Skepsis lässt Vizebürgermeister Christian Köfler (r.) erahnen – und zeigt sich wenig begeistert über das „Hinhacken“ auf die Firma Handl. | Foto: Matt
  • Gewisse Skepsis lässt Vizebürgermeister Christian Köfler (r.) erahnen – und zeigt sich wenig begeistert über das „Hinhacken“ auf die Firma Handl.
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„Nicht viel Neues“ nimmt hingegen Vizebürgermeister Christian Köfler von der Präsentation mit. Vielmehr sieht der Oppositionsführer „wieder Sachen vermischt“ und ein unverdientes „Hinhacken“ auf Handl. „Wenn ein Unrecht besteht, wird die Tiwag dafür gerade stehen müssen“, so Köfler, der die Sache mit dem geheimen Lageplan als „kompletten Blödsinn“ sieht. Weiterbehandelt werden soll die Sache nun in Gemeindegremien: Ofner plädiert für den erweiterten Gemeindevorstand, Köfler für den erweiterten Raumordnungsausschuss. Einigkeit scheint darin zu bestehen, dass die Sache geklärt gehört. „So schnell wie möglich“, sagt Ofner. „Sonst geht das noch 40 Jahre“, meint Köfler.

Die Tiwag bleibt dabei 

Fragen will Handl zum momentanen Zeitpunkt übrigens nicht beantworten – ebensowenig wie die Tiwag, die aber eine Stellungnahme übermittelt: „Die immer wieder geäußerten Ansprüche wurden mehrfach geprüft und rechtlich sowie historisch widerlegt. In mehreren, durch das Land Tirol initiierten Gesprächen konnte keine gemeinsame Lösung gefunden werden. Solange keine neuen Fakten auftauchen, wird und muss Tiwag an der bisherigen Einschätzung, dass keine Ansprüche der Erben gegen das Unternehmen bestehen, festhalten. Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Datenschutzgründen keine Auskünfte zu Vertragsbeziehungen mit Kunden erteilen.“

Wikipedia über die Tiroler Wasserkraft AG
Wikipedia über Handl Tyrol

„Haiminger Erben“ wollen um Gemeinde werben
Anton Raffl und Adi Meierkord (3.u.4.v.l.) versuchen, die Gemeinde auf die Seite der „Haiminger Erben“ zu ziehen. | Foto: Matt
Bürgermeisterin Michaela Ofner lauschte und dankte später für die Ausführungen. | Foto: Matt
Gewisse Skepsis lässt Vizebürgermeister Christian Köfler (r.) erahnen – und zeigt sich wenig begeistert über das „Hinhacken“ auf die Firma Handl. | Foto: Matt
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