Zu Gast bei Raphael Eiter vom Pitztaler Bergführerverein – Tradition trifft Innovation

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Compagnie des Guides de Chamonix, Bergführerverein Zermatt, Bergführerverein Heiligenblut – klingende Namen, welche für über ein Jahrhundert Tradition und Alpinismusgeschichte stehen. In vielen berühmten Bergsteigerorten der Alpen schlossen sich die lokalen Bergführer in den Anfangsjahren des Alpintourismus ab Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen, um ihren Gästen ein sicheres und unbeschwertes Bergerlebnis zu ermöglichen. Das Leben der Werte wie Vertrauen und Ethik, der Zusammenhalt innerhalb der Bergführer und die Weitergabe von Wissen und Traditionen steht noch heute im Mittelpunkt des Wirkens der Bergführervereine. Der älteste und wohl berühmteste dieser Vereine wurde bereits 1821 in Chamonix gegründet und heute zählt die „Compagnie des Guides de Chamonix“ 240 selbstständige Bergführer, die die Leidenschaft und das Können ihrer Vorfahren weiterleben und heutzutage jährlich über 10.000 Gäste durch Bergabenteuer auf den Mont Blanc und in aller Welt führen. In Kals am Großglockner gründeten die einheimischen Führer, die maßgeblich an der alpinistischen Erschließung des Großglockners beteiligt waren, im Jahr 1869 den ersten Bergführerverein der Ostalpen. Im Lichte dieser Tradition haben sich die Pitztaler Bergführer um Raphael Eiter auf die Fahne geschrieben, das Erbe der Bergführervereine auch in ihrem Heimattal fortzuführen. „Juppm-Raphael“, bekannt als Gründer des erfolgreichen Freeride Events, dem Pitztal Wild Face Extreme, und seine Bergführerkollegen bilden seit diesem Sommer die Pitztaler Bergführervereinigung. „Wir wollen die Tradition des Bergführerwesens im Pitztal auf eine neue zukunftsfähige Basis legen und vor allem unseren Beitrag für ein weiteres tolles Angebot im Pitztaler Sommertourismus leisten“, so Raphael stellvertretend für seine Kollegen.

Pitztaler Bergführerdynastie über vier Generationen

Raphaels Leidenschaft für die Berge und die Freude daran, diese an Gäste aus aller Welt weiterzugeben kommt nicht von ungefähr. Schon in vierter Generation führt er nun die Tradition der Berg- und Skiführer in der Familie Eiter, Hausname „Juppm“, weiter. Schon der Ur-Onkel, der Großvater – genannt „Jupp“, der bereits in den 1960iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Gäste in die Westalpen führte – und der Vater samt der drei Onkel erlernten den Beruf des Bergführers. „Schon seit frühester Kindheit war ich mit meinem Vater und meinem Bruder in den Bergen unterwegs. Dadurch wurden unserer bergsteigerischen Grundlagen gelegt, mein Bruder war sogar der jüngste Bergsteiger überhaupt auf dem Matterhorn!“, erzählt Raphael und zeigt, dass den Juppm das Bergsteigen im Blut liegt. So war es die logische Folge, dass auch er diesen Weg einschlug, welcher ihn schon als Kind in jungen Jahren an der Seite seines Vaters auf die höchsten Gipfel des wilden Pitztals führte und im Jahr 2009 mit dem Abschluss der staatlichen Berg- und Skiführerausbildung seinen vorläufigen Höhepunkt fand. Der Beruf des Bergführers brachte ihn auf verschiedene Kontinente und auf die höchsten Berge der Alpen. Ob als Heliski-Guide in Kanada oder Bergführer auf dem Matterhorn – an Alpinerfahrungen mangelt es dem jungen Bergfex aus Tieflehn wahrlich nicht, sogar als Industriekletterer mit Arbeiten am hängenden Seil hat er seine Fähigkeiten schon eingesetzt. Doch trotz oder gerade wegen der Erfahrungen in aller Welt zieht es ihn immer wieder in seine Heimat ins Pitztal mit seinen luftigen Graten, eisgepanzerten Gletschern, spitzen Gipfeln und kristallklaren Bergseen zurück.

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