Aus dem Gemeinderat Haiming
Die Alm als Thema, doch fern der Idylle

- Links Bürgermeisterin Michaela Ofner, rechts Vizebürgermeister Christian Köfler: Dazwischen gibt's viel Platz für Haiminger Meinungsunterschiede.
- Foto: Matt
- hochgeladen von Manuel Matt
Streitfreudig zeigte sich die jüngste Haiminger Gemeinderatssitzung, eingefordert von der Opposition.
HAIMING. „A Mords Rederei“ im Dorf: Das sei der Grund, warum seine Allgemeine Liste (AL) auf ein Versammeln des Haiminger Gemeinderats bestanden hätte, eröffnet Listenführer und Vizebürgermeister Christian Köfler. Was folgt, sind dann mehr harte als herzliche zweieinhalb Stunden, die sich vor großem Publikum vor allem um zwei Dinge drehen – die Haiminger Alm und (Wieder-)Anstellung ihres Hirten.
Nicht gekündigt, aber „Mischmasch“

- Auch Thema: Der neue Pachtvertrag für die Haiminger Alm, der anstelle einer mündlichen Vereinbarung die Gemeinde rechtlich absichern soll.
- Foto: Simon Wegleiter
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Das ist seit jeher Gemeindesache, wobei sich die Anstellungsdauer bisher ziemlich genau mit der Weidesaison gedeckt hatte. Die Opposition wünscht sich zwei, drei Wochen mehr: Für „Vorarbeiten“ und „Nachsorge“, erklärt Köfler, der auf eine Abstimmung pocht, um dem Hirten und seiner Familie „Planungssicherheit“ zu gewähren – und auch auf die Gefahr hin, andernfalls im nächsten Jahr vielleicht ohne Hirte dazustehen. Weniger pressierend sieht's Bürgermeisterin Michaela Ofner, die der „Rederei“ wegen zuallererst betont, dass der Hirte nicht gekündigt wurde. Wie das mit der Alm aber bisher, vor Beginn ihrer Amtszeit im Februar, geregelt worden sei, sieht sie als „Mischmasch“ der Verantwortlichkeiten, das die Agrarbehörde einer Beschwerde folgend gerade begutachte. Das gelte es abzuwarten, meint Ofner.
„G'hörst halt doch zur alten Garde“

- Die oppositionelle Allgemeine Liste kündigte eine Beschwerde bei der Gemeindeaufsicht an.
- Foto: Matt
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„Weil die Rederei aufhören muss“, bleibt der Vizebürgermeister aber bei seiner Meinung – und wird alsbald wie seine Fraktion schäumen, dass es an diesem Abend trotz knapper Mehrheit für die Dringlichkeit keinen Beschluss geben wird: Weil das Wort „Beschlussfassung“ auf der Tagesordnung fehlt und es so als neuer Punkt zu betrachten sei, wofür's einer Zweidrittelmehrheit bedürfe, sagt die Bürgermeisterin. „G'hörst halt doch zur alten Garde“, ätzt daraufhin AL-Mandatar Hubert Leitner, Bruder des langjährigen Altbürgermeisters, in Ofner-Richtung. Er vermutet einen anderen Favoriten für die Hirtenposition, sieht die Gemeindeordnung verletzt und kündigt Beschwerde bei der Gemeindeaufsicht an: „Dann sitzen wir in 14 Tagen wieder da.“ Noch schneller war jedenfalls eine AL-Aussendung ein paar Tage darauf, die sich auf „die Rechtsmeinung des Tiroler Gemeindeverbandes“ beruft und im Nicht-Abstimmen einen „massiven Widerspruch“ zur Gemeindeordnung ortet. Unbeeindruckt zeigt sich davon die Ortschefin und bleibt dabei, das es als neuer Punkt zu werten gewesen sei – ohne Vorbereitungszeit für den Gemeinderat und als jäher Paradigmenwechsel hinsichtlich des Regulierungsplans von 1950. „Ich sehe da keine Vorteile, nur Nachteile für die Gemeinde“, schließt die im Februar gewählte Haiminger Bürgermeisterin.
Die Gemeinde Haiming im Internet



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