Tipps von Dr. Chico: Zahnstein bei Hunden und Katzen

Zahnstein bei Hunden und Katzen

Bei tierärztlichen Untersuchungen sollte auf die Mundhöhle nicht vergessen werden. Die Tierbesitzer sind fast immer interessiert an Aufklärung über Mundgeruch Zahnlockerungen, Zahnfleischentzündungen usw. und machen dankbar Gebrauch von Behandlungsvorschlägen. Die meisten entzündlichen Zahnfleisch- und Zahnbetterkrankungen werden durch die Ansammlung mykotischer und bakterieller Beläge an der Zahnoberfläche – der Bildung sog. Plaques – verursacht. Bakterien produzieren Toxine, welche Zahnfleisch und Zahnbett reizen. Solange die immunologische Abwehr des Körpers intakt ist, hat die mikrobielle Besiedlung keine Schäden zur Folge. Auf Grund verminderter Abwehr können sich Bakterien aber rasch vermehren. Fermente dringen in das Zahnfleisch ein und lockern es auf. Wird die Befestigung des Zahnfleisches am Zahn und Kieferknochen zerstört, kommt es zur Bildung von Zahnfleischtaschen. Innerhalb der Taschen können selbstreinigenden Mechanismen nicht wirksam werden. Als Folge entsteht Zahnstein und Karies unter dem Zahnfleisch. Durch Einlagerung von Mineralien des Speichels in die Plaquebeläge entsteht der gelbbraune Zahnstein. In der Furche zwischen Zahnsteinrand und Zahnfleisch finden sich häufig verfilzte Haarstränge, welche von Futterresten, Detritus und Bakterien durchsetzt sind. Das darunterliegende Zahnfleisch ist stark entzündet und hat starke Blutungsbereitschaft. Nebenbei ist ein hochgradiger Bakterienbefall auch systemisch wirksam, so können sich auch diese Erreger u.a. an Herzklappen ansiedeln. Die einzige und wirkungsvolle Therapie ist das Entfernen des Zahnsteines mittels Ultraschallgerätes unter Narkose und die eventuell anschließende Antibiotikagabe in Form von Tabletten.
Dr. Peter Szabados, Innsbruck

Erschienen am 16.12.2009

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