Angy Eiter im WM-Fieber

Foto: Wilhelm

Dr. Jürgen Oberladstätter, Unfallchirurg im Sanatorium Kettenbrücke, und die sechsfache Rockmaster Gewinnerin Angy Eiter beleuchten das Klettern aus medizinischer und sportlicher Sicht. Von 15. bis 17. September findet die Kletterweltmeisterschaft in Paris statt. Zum Favoritenkreis zählt die Imsterin Angy Eiter. Das hat sie mit ihrem sechsten Sieg beim Rockmaster in Arco Anfang September eindrucksvoll bewiesen. Die Liebe zum Klettersport teilt die dreifache Weltmeisterin mit vielen Tirolerinnen und Tirolern, denn Klettern hat sich in den letzten Jahren zum Breitensport entwickelt: Mit knapp 100.000 Kletterrouten präsentiert sich die Tiroler Bergwelt als Kletterparadies. Mit dem Kletterzentrum Tivoli in Innsbruck oder der Kletterhalle in Imst bietet Tirol auch indoor perfekte Trainingsbedingungen. „Klettern ist eine der vielfältigsten Sportarten. Es verbindet Kraftaufwand, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordinationsvermögen“, weiß Dr. Jürgen Oberladstätter. Gemeinsam mit Angy Eiter gibt er Anfängern Tipps für den richtigen Start in den Klettersport. „Grundsätzlich kann jeder mit dem Klettern beginnen, der eine gewisse Grundsportlichkeit mitbringt. Wichtig ist, klein anzufangen und sich langsam zu steigern“, erklärt die Imsterin. Für Angy Eiter macht der Kick den Reiz des Kletterns aus: „Es ist ein Abenteuer. Man hat in der Höhe Verantwortung für einen anderen Menschen und muss gleichzeitig sein gesamtes Vertrauen an den Partner abgeben. Klettern hat dadurch eine soziale aber auch kommunikative Ausprägung. Man sollte den Kletterpartner sehr gut kennen und im besten Fall mit ihm über das Seil kommunizieren.“ Zum Einstieg eignen sich vor allem Klettersteige, um Vertrauen in die Höhe und den Fels zu bekommen. „Wichtig ist, sein persönliches Leistungsniveau zu kennen und sich realistische Ziele zu setzen“, unterstreicht Oberladstätter, „aus diesem Grund sollte man unbedingt einen Kurs absolvieren, bevor man mit dem Klettern beginnt.“ „Die Verletzungen durch Stürze betreffen vor allem Neulinge. Grund dafür sind Sicherungsfehler oder der falsche Gebrauch des Equipments. Im Kurz lernt man, beides zu vermeiden. Außerdem ist es ratsam, in der Halle erste Routine zu erlangen, bevor man in die Natur wechselt,“ unterstreicht Eiter. „Überlastungsschäden an Gelenken im Allgemeinen findet man sowohl bei Anfängern, bei Fortgeschrittenen als auch bei Wettkampfkletterern“, ergänzt Oberladstätter. Um loslegen zu können, benötigt man Kletterschuhe, einen Klettergurt, ein Kletterseil und – je nachdem ob man ins Gelände geht oder in der Halle bleibt – Sicherungsvorrichtungen und einen Helm.
Medizinische Tipps zum Klettereinstieg von Dr. Jürgen Oberladstätter:
Kleinere Snacks und etwas zu trinken auf die Tour mitnehmen.
Vor der Klettertour aufwärmen und mental vorbereiten. Ist der Muskel nicht aufgewärmt, übersäuert er und verkrampft. Dadurch verliert man schnell an Kraft, was wiederum Verletzungen oder einen Sturz zur Folge haben kann.
Ringe ablegen! Mit einem Ring am Finger zu klettern, kann bei Stürzen oder Fehlgriffen zu schwersten Haut-, Weichteil- sowie Knochenverletzungen führen.
Wunden niemals mit einem Tape abkleben, dadurch kann sich die Wunde leicht entzünden. Stattdessen entweder mit einem Pflaster oder einem sterilen Tupfer erstversorgen. Nach ihrer schweren Schulterverletzung schaffte es Angy Eiter in Zusammenarbeit mit dem Sanatorium Kettenbrücke und ihrem Therapeuten Robert Weber zurück in die Kletterweltspitze. Das Sanatorium Kettenbrücke der Barmherzigen Schwestern
Das Sanatorium Kettenbrücke wurde 1910 am heutigen Standort von der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul gegründet. 150 Ärzte aus 24 Fachrichtungen und rund 250 Mitarbeiter sind dort tätig. Das private Krankenhaus verfügt über 150 Betten auf sieben Stationen. Mitte September 2012 eröffnete das Sanatorium Kettenbrücke eine eigene Unfallambulanz (USK). Zum Haus gehören zudem die PIK (Physiotherapie Innsbruck Sanatorium Kettenbrücke), das RIK (Radiologisches Institut Kettenbrücke Sanatorium Kettenbrücke), das WIK (Wirbelsäulenzentrum Innsbruck Sanatorium Kettenbrücke) sowie die einzige private Geburtshilfe Tirols und eine Tagesklinik. Die Schwerpunkte liegen in den Fachbereichen Augenheilkunde, Geburtshilfe, Innere Medizin, Neurochirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie. Ambulant und stationär werden jährlich über 20.000 Patienten behandelt – damit ist das Sanatorium Kettenbrücke eine der größten Privatkliniken Österreichs

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