Helmut Knabl: "Die Welt schaut nach Österreich"

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Der Klettersport boomt weltweit, nicht nur in Imst. Ein wichtiger Grundstein, um olympische Medaillensportart zu werden, kam vor kurzem durch die Einbindung in die olympische Bewegung. Der Vizepräsident des internationalen Klettersportverbandes, Helmut Knabl, dazu im BEZIRKSBLÄTTER-Interview.

BEZIRKSBLATT: Wie stehen die Chancen, dass Sportklettern olympische Medaillensportart wird?
HELMUT KNABL: 2012 haben wir keine Chance mehr. Sportarten, die nach der Vergabe der Olympischen Sommerspiele aufgenommen worden sind, können nicht mehr Medaillensportarten werden. Spätestens 2020 denke ich, dass man an uns bei den Olympischen Spielen nicht mehr vorbei gehen kann.
BB: Wie weit werden die Anforderungen für die Athleten steigen, wenn Sportklettern bei Olympischen Spielen vertreten ist?
KNABL: Andere Nationen holen auf. Österreich hat den Vorteil einer langen Entwicklungsphase wie Frankreich. Seit 1994 wird bei uns intensive Arbeit betrieben, wo wir die ersten Kindermeisterschaften hatten und von daher sind einige Athleten an die Weltspitze gekommen. Der japanische Weltverband kommt jetzt im Jänner nach Imst, und schaut sich an, wie es die Österreicher machen. Das Sportklettern boomt weltweit und wir müssen schauen, dass es bei uns so bleibt.
BB: In Österreich gibt es viele Skifahrer als Heeressportler. Wird das in Zukunft auch für die Kletterer so sein?
KNABL: Am 1. Jänner rückt Kilian Fischhuber ein, der als erster Kletterer Heeressportler ist. Aufgrund der Anerkennung durch die Bundessportorganisation ist das sehr stark im Kommen.
BB: Kletterbewerbe dauern bis dato recht lange. Gibt es aufgrund der möglichen Teilnahme an Olympia auch Überlegungen die Bewerbe zu straffen?
KNABL: Ab 2009 ist geplant, keine Isolationszone mehr zu machen. Die Kletterer können sich gegenseitig zuschauen und der Tag dauert für die Athleten nicht mehr so lange. Im Finale möchten wir bei Griffgleichheit die Zeit mitnehmen. Der Schiedsrichter stoppt die Zeit, dann ist jener Sieger mit der schnelleren Zeit. So wird der Bewerb attraktiver und schneller und man kann für Fernsehübertragungen eine gewisse Dauer garantieren. Auch im Boulderbewerb wollen wir das Finale schneller machen. Der Sprecher kann die Zuschauer ab 2009 mehr informieren. Bis jetzt war das nicht möglich. Für die Zuschauer soll somit der Sport noch besser nachvollziehbar werden.
BB: Es gibt Bestrebungen für einen Kletterturm in Imst. Wie weit ist das Projekt?
KNABL: Die Anträge sind in Wien, beim Land und die Stadt Imst befürwortet es. Imst muss etwas tun, denn gerade im Vorstiegsbewerb gibt es Wünsche, dass in Innsbruck wieder ein Weltcup stattfinden soll. Wenn Imst nicht mehr weitermachen will, warten andere recht hart darauf. Sollte der Turm in Imst nicht verwirklicht werden, wird vermutlich 2008 der letzte Weltcup stattfinden.

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