Bedenken ob, ideale Größe

Janesbichl | Foto: Foto: Archiv

Pitztaler Gemeinden müssen bei Altersheimbau auf künftige Entwicklungen achten

Bis zum Jahr 2050 wird die Anzahl der über 85-Jährigen um 370 Prozent zunehmen. Diese Entwicklungen müssen auch die Pitztaler Gemeinden bedenken bei den Planungen hinsichtlich der Größe für das Wohn- und Pflegeheim Pitztal.

ARZL (mg). Mit der Gründung des Gemeindeverbandes Wohn- und Pflegeheim Pitztal wurde ein erster formaler Schritt getan. Nun geht es für die Pitztaler in die Planungsphase. Eine Frage, die dabei mitspielen wird, ist ob die zum Start anvisierte Größe mit 40 Betten ausreichend und kostendeckend ist.

Erfahrungen anderer nutzen
Dass man sich solchen Fragen zu stellen hat, bestätigt auch der Obmann des Gemeindeverbandes, Bgm. Siegfried Neururer. Durch weitere Besichtigungen von anderen Heimen und Gespräche wird man sich ansehen müssen, ob man mit 40 Betten die ideale Größe hat oder gleich auf 50 geht, so Neururer.

Keinesfalls will man sich von Anfang an festlegen, sondern die Erfahrungen von anderen nutzen. Erfahrungen mit einem kleinen Seniorenheim unter 40 Betten hat man in Silz. Es ist noch kostendeckend zu führen, erklärt Bgm. Hermann Föger. Dennoch werde es jedes Jahr immer schwieriger. Ein Faktor, der zu schaffen macht, ist der Wegfall von Auswärtigenzuschlägen.

Der Heimleiter der Senecura Sozialzentren in Haiming und Oetz, Karl-Heinz Koch, erklärt als Fachmann: Ein Heim für 40 Bewohner ist kostendeckend zu führen. Voraussetzungen dafür sind kluge Betriebsführung, die Nutzung von Synergien, ausgefeilte technische Ausstattung und professionelle Unterstützung der Führungskräfte und Mitarbeiter. Probleme bei den Fachkräften sieht Koch bei dieser Betriebsgröße nicht, höchstens aufgrund einer Nichtverfügbarkeit am Arbeitsmarkt. Der zuständige Soziallandesrat Gerhard Reheis erklärt zur Frage der Heimgröße: Man sollte für die Zukunft orientiert denken und schauen, was man braucht. Es sollte schon kostendeckend sein. Das Land Tirol werde nicht in unwirtschaftliche Projekte investieren.

Von Anfang an größer bauen?
Als Stellvertreter von Bgm. Neururer im Gemeindeverband Wohn und Pflegeheim wurde Bgm. Markus Helbock aus Wenns gewählt. Seine Meinung zur Betriebsgröße: Wir müssen uns klar werden, welchen Weg wir beschreiten. Ob man die ursprünglichen Pläne für ein 40-Betten-Haus, das erweiterbar ist, verwirft und gleich von Anfang an größer baut, ist laut Helbock zu überprüfen. Obmann Siegfried Neururer ist sich der Kapazitätsfrage bewusst. Wichtig ist ihm der Einbezug des gut funktionierenden Sozial- und Gesundheitssprengels. Die Frage, ob man ein Modell wie im vorderen Ötztal mit einem privaten Betreiber anstrebt, ist laut Neururer noch zu früh. Nach der Abklärung aller offenen Fragen und Planungen soll der Baustart für das Wohn- und Pflegeheim Pitztal im Frühjahr 2010 erfolgen.

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