Gurgltal sollte Einheit sein

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Friedl tritt am 4. März nicht mehr für das Amt des Tourismusverbandsobmannes an

Neun Jahre, von 2000 bis 2009, lenkte Horst Friedl die Geschicke des Tourismusverbandes Imst-Gurgltal. Trotz eines Bettenrückganges verzeichnete die Region Nächtigungszuwächse. Allein von der Saison 1999/2000 bis zur Saison 2007/2008 stiegen die Nächtigungen um 23 Prozent auf 355.299. Im BEZIRKSBLATT-Interview macht Friedl einen Rückblick und äußert sich über mögliche Zukunftsperspektiven.

BEZIRKSBLATT IMST: Wie ist Ihr persönliches Resümee. Wie hat sich Imst touristisch entwickelt?
HORST FRIEDL:
Durch den Alpine Coaster hat beispielsweise Hoch Imst eine ganz andere Entwicklung genommen. Man darf nicht vergessen, dass im Schnitt 100.000 Leute im Sommer nach Hoch Imst kommen. Wir sind ja keine klassische Urlaubsregion wie das Ötztal. Mich wundert, dass wir in den letzten Jahren einen Nächtigungszuwachs gemacht haben, da wir viele Betten verloren haben. In der Region sind wir froh, dass wir den Standard erhalten haben. Mit der Rosengartenschlucht, dem Alpine Coaster, dem Biermythos und der Knappenwelt haben wir in der Region einiges anzubieten. Das trägt dazu bei, dass es aufwärts geht.

BB: Sie haben ja nicht die klassische Rolle eines TVB-Obmannes. Wie funktioniert der Spagat zwischen touristischen Interessen und denen der sons-tigen Wirtschaftsbetriebe in Imst?
FRIEDL:
Da braucht es schon ein gewisses Fingerspitzengefühl, dass man Tourismus und Wirtschaft unter einen Hut bringt. Wir haben sehr viel Geld vom Handel und der Wirtschaft bekommen, deswegen sind wir sehr bemüht, für den Einheimischen etwas zu tun.

BB: Was ist von der touristischen Zukunft in der Region zu erwarten?
FRIEDL:
Wahrscheinlich wird Nassereith zur Region Imst-Gurgltal dazukommen. Das finde ich sehr positiv. Weil unsere Region heißt Imst-Gurgltal und Nassereith ist der Eintrittspunkt. Deswegen gehört Nassereith alleine schon geografisch zur Region dazu. Das Gurgltal sollte eine Einheit sein. Große Brocken für die Zukunft sind der VVT und die Imster Bergbahnen, wo einiges zu investieren ist. Beim City Coaster ist es sehr positiv, dass es private Investoren gibt. Momentan weiß ich kein besseres Mittel um Leute in die Stadt zu bekommen. Ich hoffe, dass das Projekt durchgeht. Es sollte eine Bahn werden. Und wenn finanzierbar, eine Bahn von der Stadt nach Hoch Imst. Nur dann hat das Produkt Erfolg.

BB: Erwarten Sie noch eine weitere Fusionswelle?
FRIEDL:
Eine ähnliche Fusionswelle erwarte ich sicher nicht mehr, wie es diese bereits gegeben hat. Ich glaube an Zusammenschlüsse eher auf freiwilliger Basis als verordnet.

BB: Gibt es einen Wunschnachfolger für Ihr Amt als TVB-Obmann?
FRIEDL:
In der heutigen Zeit ist es schwer, jemanden zu finden, der die Zeit hat diesen Job auszuüben. Ich habe mit ein paar Personen gesprochen und im Aufsichtsrat gesagt, dass ein Wunschkandidat von mir Stefan Weirather ist.

Zur Sache
Horst Friedl war von 1986 bis 1998 Obmann-Stellvertreter des Tourismusverbandes. Seit 2000 ist er Obmann des TVB Imst-Gurgltal. Rückblickend ist er enttäuscht über die Absage des Golfplatzes in den Imster Teilwiesen. Das hätte der ganzen Region gut getan, so Friedl. Aus seiner Sicht sollte das Thema Golf weiter in Imst aktuell bleiben, ebenso der Ausbau des Imster Skigebietes. Die Region sieht er touristisch gut aufgestellt mit der Positionierung im Bereich Sport (Klettern, Wandern...), Bustourismus und einigen Veranstaltungshighlights (Transalp, Artclub, Kletter-Weltcup). Im Winter ist laut Friedl die Region vor allem durch ihre familienfreundliche Struktur für die Zukunft gut gerüstet. Sämtliche Wntersportarten können in Hoch Imst von einem Parkplatz gestartet werden, so Friedl. Die Arbeit im TVB Imst machte ihm viel Freude. Spricht er doch von seinem zweiten Wohnzimmer.

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