Lehrstellen rar wie noch nie

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92 junge Leute aus dem Bezirk Imst suchen Ausbildungsplatz Nur 31 offene Stellen

Die jüngsten Zahlen des AMS Imst zeigen die Misere schonungslos auf: So schlechte Karten haben Schulabsolventen beim Berufseinstieg schon lange nicht mehr gehabt. Das AMS hat ein dickes Maßnahmenpaket geschnürt. Beraterin Silvia Nothdurfter plädiert: Oft wäre auch etwas mehr Eigeninitiative der jungen Leute gefragt.

IMST (hwe). Die AMS-Statistik bestätigt, was lehrstellensuchende junge Leute und deren Eltern vermuten: Die Wirtschaft des Bezirkes bzw. die Ausbildungsbetriebe bieten heuer deutlich weniger Lehrstellen an als noch vor einem Jahr. Zum Stichtag 30. September 2009 gab es 31 sofort zu besetzende Lehrstellen, zum Großteil aus dem Bereich Tourismus bzw. Gastgewerbe. Gegen-über dem Vorjahr stehen 24 Lehrstellen weniger zur Verfügung.

Großer Andrang beim AMS
Sind derzeit 92 junge Leute auf Lehrstellensuche beim AMS vorgemerkt, waren es voriges Jahr nur 30 Jugendliche. Das bedeutet eine drastische Steigerung um 206,7 Prozent. Die Betriebe warten ab und sind vorsichtig mit Einstellzusagen geworden, weiß AMS-Leiter Erwin Klinger. Nicht mitgezählt bei den 92 Lehrstellensuchenden werden die Leute, die derzeit einen AMS-Kurs besuchen. Überhaupt: Im tirolweiten Vergleich des Lehrstellenmarktes hat Imst diesmal mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten.

Bei Silvia Nothdurfter, Beraterin beim AMS Imst, ist der Stressfaktor etwas gestiegen: Im Sommer war es noch ruhig. Aber im September und jetzt im Oktober sind die jungen Leute scharenweise zu uns gekommen. Offenbar haben viele den Versuch aufgegeben, eine Lehrstelle auf eigene Faust zu suchen. In der Mehrzahl sind es, so Nothdurfter, Absolventen der Polytechnischen Schulen, die noch auf der Straße stehen. Die Chancen, im AMS-Kurs einen Ausbildungsplatz zu finden, sind klarerweise besser, als wenn es jemand auf eigene Faust versucht. Weil entsprechende Qualifizierungsmaßnahmen geboten werden, die für eine erfolgreiche Vermittlung nötig sind.

Eigeninitiative gefragt
Natürlich erwarten wir auch ein gewisses Maß an Eigeninitiative und Flexibilität der Kursteilnehmer, betont AMS-Berater Christoph Neururer. Die Berater empfehlen, sich den regionalen Arbeitsmarkt genau anzuschauen: Wenn jemand Bibliothekarin, Goldschmied oder Tierpfleger werden will, dann muss er oder sie auch die nötige Flexibilität haben und sich außerhalb der Bezirksgrenzen bewerben.

Eine Lanze brechen die Berater für das Gastgewerbe. Leider gibt es viele Vorurteile, weiß Silvia Nothdurfter, die Jugendlichen weigern sich, es mit einer Lehrstelle im Gastgewerbe wenigstens zur versuchen. Dabei haben sich die Rahmenbedingungen in dieser Branche deutlich gebessert. Am Wochenende gibt es eineinhalb bis zwei Tage frei. Darüber hinaus empfehlen die AMS-Berater den jungen Leuten eigenständige Recherche im Internet. Tipps: www.wko.at./tirol/biz und www.arbeitszimmer.cc.

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