Projekt "Milser Au" abgeschlossen

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Neue Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen im Landschaftsschutzgebiet „Milser Au“

Während der letzten vier Niederwasserperioden wurden in der Milser Au im Zuge der Umsetzung der Hauptmaßnahmen des Projektes „Ökologischer Hochwasserschutz Inn/Milser Au“ drei Retentionsflächen geschaffen, die nicht nur für den Schutz des Siedlungsraumes und der umliegenden Infrastruktureinrichtungen vor Hochwässern von Bedeutung sind, sondern auch langfristig das Auwaldgebiet durch Erhaltung der Auwalddynamik zumindest auf Teilflächen ökologisch aufwerten.

Danube Challenge 2011
Das Projekt war auch Anlass dafür, dass heuer in Tirol die Danube Challenge 2011 statt fand, ein Wettbewerb für SchülerInnen, den das Lebensministerium mit weiteren Partnern seit einigen Jahren organisiert. Immerhin ist der Inn ein Hauptzufluss der Donau, und die Milser Au ein besonderes flussbegleitendes Ökosystem im Tiroler Oberland und somit wie die Donau-Auen ein interessantes Gebiet für die jungen Naturforscher.

Landtagspräsident Herwig van Staa hat sich am 27. Juni gemeinsam mit dem Imster Bezirkshauptmann Raimund Waldner und Dorith Breindl vom Lebensministerium bei einem Lokalaugenschein in der Milser Au vom Abschluss der ökologischen Hochwasserschutzmaßnahmen und von der Danube Challenge 2011 ein Bild gemacht und die Siegerehrung der erfolgreichen SchülerInnen durchgeführt.

Ökosystem des Grauerlen-Auwaldes erhalten
Das „Revitalisierungsprojekt Milser Au“, das unter der Federführung der Bezirksforstinspektion Imst umgesetzt wird, verfolgt die Zielsetzung, das Ökosystem des Grauerlen-Auwaldes langfristig zu erhalten und den natürlichen Lebensraum zu revitalisieren, damit ein Fortschreiten des Überganges von der Weichholzau in eine ökologisch weniger wertvolle Hartholzau zumindest auf Teilflächen verhindert werden kann. Das Landschaftsschutzgebiet mit seiner Größe von 36,8 ha ist eines der noch wenigen größeren Auwaldreste am Inn. Durch die Verwirklichung der geplanten Maßnahmen wurden in Verbindung mit naturnahen Flussverbauungen Hochwasser-Rückhalteräume und wertvolle Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen. Mit der Projektumsetzung in der Milser Au wurde während der Niederwasserperiode im Herbst 2007 begonnen, vor Kurzem konnte nun auch die letzte Retentionsfläche fertig gestellt werden. Diese wird von einem künstlich angelegten Seitengerinne durchflossen, was die Fläche ökologisch besonders aufwertet. Alle drei Teilflächen wurden unterschiedlich ausmodelliert, sodass es nun eine Vielzahl von unterschiedlichen, zum Teil auch vom Hochwasser beeinflussten Kleinlebensräume für die langfristige Erhaltung der autypischen Flora und Fauna gibt. Die drei naturnah ausgestalteten Retentionsflächen ermöglichen nun dem Inn, eine Gesamtfläche von ca. 6 ha bei Hochwasserführung schadlos zu überfluten.

„Retentionsflächen am Inn ermöglichen dem Fluss bei Hochwasser eine schadlose Überflutung von Flächen, es verringert sich die Fließgeschwindigkeit und führt zu einer Dämpfung der Hochwasserwelle. Die Schaffung von weiteren Überflutungsflächen wäre daher für den Schutz vor Hochwasserschäden im Inntal sinnvoll“, betonte LTP Herwig van Staa beim Lokalaugenschein.

„Vielen jungen Menschen ist die Natur und besonders die Erhaltung von einzigartigen Kleinlebensräumen, wie das Projekt Revitalisierung Milser Au vorzeigt, besonders wichtig. Dies beweist auch das Interesse und die Motivation der SchülerInnen, die bei der Danube Challenge 2011 teilnahmen“, zeigte sich die Vertreterin des Lebensministeriums Dorith Breindl überzeugt.

„Durch die Projektverwirklichung wurden in Verbindung mit naturnahen Flussverbauungsmaßnahmen einzigartige neue Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen geschaffen. Das Projekt ist somit auch für die nachfolgenden Generationen von Bedeutung, weil Natureindrücke der Auwald-Dynamik erlebbar bleiben“, ist sich BH Raimund Waldner sicher.

„Wichtig ist auch, dass sich das Nachhaltigkeitsverständnis immer mehr durchsetzt“, meinte Ernst Fleischhacker, Geschäftsführer von Wasser Tirol.

Gemeinschaftsprojekt mit vielen Partnern
Möglich wurde die Umsetzung des Projekts durch die finanzielle Beteiligung der Europäischen Union, des Lebensministeriums, des Landes Tirol, der Tiroler Wasserkraft AG, der Gemeinde Mils, der Agrargemeinschaft Mils und des World Wildlife Found.

Die Gesamtkosten der Projektmaßnahmen für den Zeitraum von 2009 bis 2013 liegen bei ca. 500.000 Euro, ca. 200.000 Euro davon werden von der Europäischen Union finanziert. Den restlichen Anteil von 300.000 Euro steuern Bund, Land Tirol, Tiroler Wasserkraft AG, die Gemeinde Mils, die örtliche Agrargemeinschaft und der WWF bei.

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