So sind Leute nicht motiviert, für starkes Ötztal einzutreten

Oetztallogo | Foto: Foto: Geisler

Touristiker setzen auf Marken aus Sölden und Gurgl

ÖTZTAL (mg). Die Neupositionierung des Ötztal Tourismus, künftig ganzjährig mittels einer Drei-Marken-Strategie aufzutreten, trifft nicht überall auf ungeteilte Zustimmung. Bislang wurde das Ötztal im Sommer vom rot-weißen Ötztal-Logo, das seit Anfang 2006 existiert, beworben. Künftig treten die drei Marken Ötztal, Sölden und Obergurgl-Hochgurgl ganzjährig in Erscheinung.

Begründet wird dieser Schritt unter anderem mit der Zugkraft der Marken aus dem hinteren Ötztal, den Internetzugriffen in dieser Orte, dem Wiedererkennungseffekt sowie mit der Solidarität der bekannten Orte aus dem hinteren Talbereich, auch im Winter die sommerorientierte Marke Ötztal mitzubewerben. Kritisch sieht dies der Längenfelder Touristiker Markus Bochdansky: Von der Geschäftsleitung wird zwar argumentiert, dass der Rest des Ötztales durch die starke Marke Sölden mitgezogen wird. Ich habe aber Bedenken, dass die Marke Sölden so stark ist, dass sie alles, was an Aktivitäten und Aktionen passiert, für sich vereinnahmt.

Alles fokussiert sich auf Sölden. Das ist nicht der richtige Weg
Markus Bochdansky, Längenfeld

Er befürchtet auch, dass durch diesen Schritt die Identifikation der Leute im Tal nachlässt. Die anderen Orte, die sich profilieren möchten, wie Umhausen mit dem Kurzentrum, haben kaum eine Chance, sich unter diesem Dach zu entfalten. Es gehört nicht nur dazu, eine Marke nach außen zu vertreten. Man muss auch für die Leute im Tal eine Identifikation haben, so der Längenfelder Touristiker.

Haben Kompromiss gesucht
Dass es im Vorfeld der Entscheidung Diskussionen gab, bestreitet Oliver Schwarz, Direktor des Ötztal Tourismus, nicht: Man hat gemeinam etwas erarbeitet und einen Kompromiss gesucht. Nicht nur in Längenfeld, auch in anderen Orten war Skepsis vorhanden. Ich hoffe, wir können beweisen, dass wir auf Längenfeld nicht verzichten können.

"Zugkraft der zwei starken Marken um das Ötztal zu stärken."
Oliver Schwarz, Direktor Ötztal Tourismus

Im Gremium des Tourismusverbandes wurde dann der gemeinsame Weg mitgetragen. Im Gegensatz zu Bochdansky sieht Schwarz eine Stärkung der Marke Ötztal. Heuer im Sommer fahren wir noch mit der alten Linie. Wir nehmen die Zugkraft der zwei starken Marken Sölden und Obergurgl-Hochgurgl mit, um das Ötztal zu stärken, so Schwarz. Für Söldens Bürgermeister Ernst Schöpf ist der Beschluss nachvollziehbar: Bei den Gästen stiftet diese halbjährliche Änderung des Markenauftritts nur Verwirrung.

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