Unwahrscheinliche Dichte

Sport_Riml | Foto: Foto: Geisler
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Wirtschaftsbundobmann Mike Falkner spricht in Zukunft von Vernichtungswettbewerb

Der Tourismusort Sölden wirbt mit zahlreichen Superlativen. Bei der Dichte der Sportgeschäfte ist die Ötztaler Gemeinde auch federführend. Nicht nur Bürgermeister Ernst Schöpf ortet in dieser Hinsicht in seiner Gemeinde eine gewisse Monotonie des Angebots.

SÖLDEN (mg). 9.950 m2 sind derzeit in Sölden von der Gemeinde als Sportgeschäftsflächen gewidmet. Auch in diesem Jahr sind wieder einige neue Geschäfte hinzugekommen und der Trend zum Sportartikelhandel scheint ungebrochen. Wir haben 21 Geschäfte in Sölden an der Hauptstraße und es zeichnet sich kein Ende ab. Ich gehe davon aus, dass wir 2009 nochmals 1.000 m2 an Fläche dazubekommen, meint Bernhard Riml, seines Zeichens selbst Sporthändler und Obmann des Ötztal Tourismus. Die sich dadurch auszeichnende Einseitigkeit im Angebot für die Gäste sieht der TVB-Obmann als ein Riesenproblem. Einem Geschäftestopp durch die Gemeinde, ähnlich dem selbst auferlegten Bettenstopp, verwehrt sich Riml allerdings: Da wird jedes Wachstum gehemmt. Potenzial ortet Riml im Bereich Mode: Da gäbe es sicher Lücken, aber das wäre auch sicher mühsamer.

Würde mir vielfältigeres Angebot wünschen
Es scheint so, dass der Sportartikelhandel nach wie vor gut läuft. Ich würde mir auch ein vielfältigeres Angebot wünschen. Wir haben in Sölden eine Dichte, die unwahrscheinlich ist, bestätigt der Söldener Wirtschaftsbundobmann KR Mike Falkner. Jemanden sein Geschäft vorschreiben, kann und will der Wirtschaftsbundvertreter klarerweise nicht: Das sind alles freie Unternehmer. Für die Zukunft des Sportartikelhandels schwant ihm nichts Gutes, denn so Falkner: Es wird sich verändern und das ist dann ein Vernichtungswettbewerb, kein Verdrängungswettbewerb. Langfristige Konsequenz für Falkner aus dieser Zukunftssicht: Ein paar Händler werden übrig bleiben, die anderen müssen ausweichen.

Hängt von der Gästezahl ab
Für Branchenvertreter Bernhard Riml ist die künftige Entwicklung des Sportartikelhandels in Sölden vor allem davon abhängig, ob die Gästeanzahl weiter so konstant hoch bleibt.

Verdrängungswettbewerb?
In diesem Fall kann man wirtschaftlich überleben. Ist das nicht so, wird ein nicht ganz angenehmer Kampf ausbrechen. Für Riml sind Standort, Ambiente und entsprechende Beratung ausschlaggebend.

Zur Sache
9.950 m² in Sölden an Sportgeschäften
Allein in der Talsohle von Sölden von der Giggijochbahn bis zum Gaislachkogl sind 5.100 m2 für Sportgeschäfte gewidmet. In Gurgl ist die Euphorie für den Sportartikelhandel nicht weniger gegeben, fallen dort doch 3.950 m2 an. Mit den Schigebieten (Rettenbach, Tiefenbach, Giggijoch, Mittelstation) kommen noch die restlichen 900 m2 auf die Gesamtzahl von 9.950 m2 hinzu.

Kommentar von Markus Geisler:
Vielfalt ist gefragt

Sport_Riml | Foto: Foto: Geisler
Sporthütte | Foto: Foto: Geisler
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