ÖGB will Mobilität für Oberlands ArbeitnehmerInnen verbessern

Mehr als die Hälfte aller ArbeitnehmerInnen in größeren Gemeinden pendeln täglich zu ihrem Arbeitsplatz, in kleineren Gemeinden liegt der Prozentsatz bei 74 Prozent. „Mobilität ist in unserer heutigen Arbeitswelt unverzichtbar! Zukunftsorientierte Verkehrsanbindungen sichern Arbeitsplätze und treten der Abwanderung vom ländlichen Raum hin zu den Ballungszentren entgegen“, ist Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth überzeugt. Weiterbildungsangebote fänden ebenfalls vorwiegend in größeren Städten statt. Wohlgemuth forderte heute Vormittag im Rahmen einer Pressekonferenz gemeinsam mit dem ÖGB-Regionalvorsitzenden des Tiroler Oberlands Herbert Frank Initiativen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs.

Fernpass-Strategie notwendig
„Die Frage der Anbindung des Bezirks Reutte an Innsbruck ist eine wesentliche für die Außerferner Bevölkerung, gleichzeitig könnten große Arbeitgeber wie beispielsweise Plansee einen neuen Fachkräftepool in Innsbruck erschließen. Eine Strategie für den Fernpass ist dringend notwendig, LKW-Karawanen unter der Woche und Urlauberlawinen am Wochenende sorgen beinahe täglich für eine Überlastung der Straße“, schildert Frank die Problematik. Der ÖGB Tirol fordert daher den Bau eines zweigleisigen Bahntunnels vom Ehrwalder Becken ins Inntal, mit der Schnellbahnverbindung sollte die Strecke in 45 Minuten zu bewältigen sein. Frank spricht sich gegen den Bau eines Fernpass-Scheiteltunnels aus: „Damit würde das Verkehrsproblem lediglich verlagert und zwar hin zu den Gemeinden entlang des Holzleitensattels und zum Gurgltal.“ Eine entsprechende Machbarkeitsstudie wurde vergangene Woche im Tiroler Landtag beschlossen. Weiters auf der Agenda des ÖGB Tirol findet sich der Ausbau der bestehenden Park & Ride-Anlage Imst-Pitztal, die Unterstützung von Carsharing-Initiativen, die Sicherung von Qualitätsstandards im öffentlichen Verkehr und dass ÖBB-Vorteilscards auch für Postbusse gelten sollten.
Investitionen in soziale Infrastruktur und Bildung, aktive Arbeitsmarktpolitik
Der frischgebackene ÖGB-Vorsitzende Philip Wohlgemuth gab zudem Einblick in seine künftigen Ziele: „Verteilungsgerechtigkeit, soziale Sicherheit, Chancengleichheit und Mitbestimmung sind die Schlagworte für meine Funktionsperiode. Eine aktive Arbeitsmarktpolitik und Initiativen für Gesundheit am Arbeitsplatz sowie alternsgerechte Arbeitsplätze sind essentiell für die Tiroler ArbeitnehmerInnen, ebenso wie Investitionen in soziale Infrastruktur und Bildung.“ Er fordert zudem den Ausbau von flächendeckenden Kinderbetreuungsangeboten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und eine Attraktivierung der Lehre, unter anderem mit einer Anhebung der kollektivvertraglichen Mindestlehrlingsentschädigung auf 700 Euro monatlich. „Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen!“ weiß Wohlgemuth. Abschließend verweist er auf die bereits ausgearbeiteten Vorschläge der Tiroler Sozialpartner, die unter anderem die Schaffung und langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen, die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, leistbares Wohnen und Mobilität beinhalten. „Die Politik wäre gut beraten, die Vorschläge umzusetzen!“, so Wohlgemuth.

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