Opposition wirft das Handtuch

Rietz (WF)“ Mit Bürgermeister Gerhard Krug ist keine konstruktive Arbeit möglich. Die letzten Vorfälle brachten das Fass zum Überlaufen. Wir legen mit sofortiger Wirkung unsere Gemeinderatsmandate zurück. Natürlich scheiden auch unsere 54 Listenmitglieder aus der Gemeindepolitik aus“, meinten unisono die Listenführer Mag. Hannes Seiser (4 Mandate Liste Rietzer Team) und Stefan Egger (3 Mandate Liste Stefan Egger) kürzlich bei einer Pressekundgebung. Ironie am Rande, gleichzeitig mit dieser Pressekonferenz, fand die Gemeinderatsitzung statt, allerdings nur mit 8 von 15 Gemeinderäten. Christine Salcher, Leiterin der Gemeineabteilung im Landhaus meint dazu: "Das ist möglich, aber wenn noch ein Mandatar ausfällt, muss die Landesregierung den Gemeinderat auflösen." Neuwahlen wären dann die logische Folge. Die Beschlussfähigkeit in Rietz hängt nun an einem seidenen Faden.

Die Opposition fährt nun schwere Geschütze gegen Krug auf: „Es würde tatsächlich den Rahmen sprengen, müssten alle Selbstherrlichkeiten des Bürgermeisters aufgezählt werden. Budgetüberschreitungen wurden nie nachträglich genehmigt. Einbringungen, wenn sie mehrheitlich durch den Gemeinderat bestätigt wurden, wurden nie umgesetzt. Wasserrechtsverhandlungen abgelehnt. Es gibt im Rietzer Gemeinderat keine Ausschüsse. Es gab vor einer Gemeinderatsitzung nie eine Information. Was es gibt, das sind 35.000.- € Rechtsanwaltskosten jährlich für die Gemeinde, weil der BGM Briefe von einem Anwalt verfassen lässt und streitbar ist. Jetzt machte er sogar eine Aufsichtsbeschwerde gegen uns.“

Die Listenführer Hannes Seiser und Stefan Egger unisono: "Jetzt reicht‘s. Wir möchten uns in aller Öffentlichkeit bei unseren Wählern für ihr Vertrauen bedanken. Schade, dass es so kam."

Stefan Egger ergänzte: „Die BH Imst scheint keine Möglichkeiten zu haben, um Sanktionen zu setzen, auch wenn sie ein Fehlverhalten des Bürgermeisters erkennt. Ich fühle mich von der BH im Stich gelassen."

Die Ex- Gemeinderäte wie Margit Kurtz-Fugger, Alfred Larcher, Dr. Martin Pfurtscheller, Wolfgang und Paul Egger oder Martin Krug betonen die mangelnde Akzeptanz, die zum Teil beleidigend von Seiten des Bürgermeisters ihnen gegenüber ausgedrückt worden war. „Das haben wir nicht nötig und deshalb schlossen wir uns einhellig dem Entschluss zum Austritt an“, erhärteten sie ihr Vorhaben.

Gerhard Krug meinte gegenüber den BEZIRKSBLÄTTERN: "Ich nehme die Entscheidung zur Kenntnis, warte aber noch die schriftliche Eingabe ab. Die Vorwürfe der Opposition verstehe ich nicht, ich vermute hinter der ganzen Aktion eher interne Streitereien bei den besagten Listen."