Ausbau Kaunertal
Ötztaler Verein marschiert gegen Kraftwerkspläne mit

Foto: Anne Steinkogler
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Nach der Demo in Sölden wurde nun der Protest gegen den Ausbau des Kaunertal-Kraftwerks in die Landeshauptstadt getragen.

SÖLDEN.Der Protest gegen das Mega-Projekt, das einen großen Teil der Gurgler und Venter Ache für die Erweiterung des Kraftwerks Kaunertal abziehen soll, geht weiter. Neben dem schriftlichen Protest von 35 Umweltorganisation, zahlreichen Wissenschaftlern, dem Ötztal Tourismus und über 24.000 Menschen wurde im April in Sölden der Verein „Unser Wasser“ gegründet.

"Wir haben bis jetzt ohne viel Aktivität 1.400 Unterstützer gewonnen. Im Vorstand sitzen Vertreter des Tourismus, der Wirtschaft, der Landwirtschaft, der E-Werke Sölden, vom Lebensraum Ötztal, außerdem Bauern und Bergführer", so der Obmann des Vereins und zweier Agrargemeinschaften, Reinhard Scheiber, der an die Tiwag eine Warnung richtet: "Die Ableitung der Ötztaler Gewässer kommt einer Entwässerung des Ötztales gleich. Bei den Flächen, die uns gehören, werden wir es auf eine Enteignung ankommen lassen." Außerdem will man im Sommer bei Infoveranstaltungen die Bevölkerung über das Projekt und die damit verbundenen massiven Eingriffe in die Natur informieren.

Demonstration gegen den Ausbau Kraftwerk Kaunertal

Laut Veranstalter sammelten sich am 25. Juni mehr als 800 Menschen - laut Polizei waren es 600 - am Innsbrucker Landhausplatz, um gegen den Ausbau des Kraftwerkes Kaunertal zu demonstrieren - die DemonstrantInnen forderten von der Tiroler Landesregierung den Stopp der Ausbaupläne. Die Kundgebung mit anschließendem Demozug durch Innsbruck war vom Verein "WET - Wildwasser erhalten Tirol" organisiert worden. WET stellt sich gegen die gesamten Ausbaupläne des Kraftwerks Kaunertal und insbesondere gegen die Wasserausleitungen aus dem Ötztal. Der TIWAG wirft WET vor, an einem "gigantischen und veralteten Dinosaurier-Projekt" festzuhalten, anstatt angesichts der Klima- & Biodiversitätskrise und neuem Stand der Technik das Projekt zu evaluieren. Die Pläne, einerseits dem Ötztal und seiner Bevölkerung, der Landwirtschaft und dem Tourismus das Wasser zu entziehen und andererseits das ökologisch wertvolle und landschaftlich herausragende Platzertal in einen Stausee zu verwandeln, seien nicht mehr zeitgemäß und nicht tragbar, so Marieke Vogt von WET.

Unter den Demonstranten fanden sich auch zahlreiche ÖtztalerInnen und KaunertalerInnen, Vertreter des Tiroler Raftingverbands, des WWF und verschiedener Oberländer Alpenvereinssektionen, sowie KlimaaktivistInnen. Es gab Redebeiträge von den Organisatorinnen Marieke Vogt & Anne Stevens von WET, von Reinhard Scheiber, Obmann von Ötztaler Agrargemeinschaften und dem Verein 'Unser Wasser' aus dem Ötztal, Anita Hofmann, Obfrau des Vereins 'Lebenswertes Kaunertal', Bettina Urbanek vom WWF Österreich sowie Benedikt Mayr und Luca Unsöld von Fridays for Future Innsbruck. Danach zog der Protestzug von ca. 800 Personen durch die Innsbrucker Innenstadt, mit Raftingbooten, Kajaks und Kostümen. Die Protestierenden marschierten ca. 45 Minuten lang vom Landhausplatz Richtung Triumphpforte, die Maria-Theresien-Str. und Anichstraße entlang, dann zum Adolf-Pichler-Platz, die Museumstraße entlang und durch die Meinhardstraße zurück zum Landhausplatz. Die Marschroute war für einige Zeit von der Polizei gesperrt.

Zur Petition Kaunertal

Der Verein Unser Wasser im Internet

Das Tiwag-Projekt Ausbau Kaunertal

Umweltallianz fordert Ausbau-Stopp für Kraftwerk Kaunertal
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