25. Jänner 2014; Die Demos gegen den Akademikerball
Die erste Kundgebung gegen den FPÖ Akademikerball am Nachmittag verging noch relativ friedlich. Gerade am Schwedenplatz gab es einige kleinere Scharmützel, die jedoch ohne viele Probleme verliefen.
Doch die beiden anderen Demos waren nach dem Zusammentreffen in der Nähe des Grabens nicht mehr so friedlich denn es gab viele Schabeschädigungen am Graben und dann auch am Hof.
Dabei wurde ein Polizeiauto völlig zertrümmert, nachdem Demonstranten Pflastersteine und Tafelstandplatten auf und in das Auto warfen.
Die Polizisten der ebenfalls schwer beschädigten Inspektion Am Hof, brachten gerade noch die Ausrüstung in Sicherheit ehe der Wagen abgeschleppt werden konnte.
Ansonsten gingen zahlreiche Schaufensterscheiben zu Bruch, wobei es wohl auch zu Diebstählen kam.
Am Ring kam es zwischen 20:00 Uhr und 22:30 Uhr immer wieder zu Scharmützel mit der Polizei.
Es fing an am Burgring wo Demonstranten eine Sperre durchbrachen und sich vor das Äußere Burgtor „vorkämpften“.
Ein präventiv bereitgestellter Wasserwerfer sowie massive Polizeipräsenz ließ die Kundgebungsteilnehmer jedoch bald weiterziehen bzw. sich aufspalten in mehrere Gruppen, die dann die Polizei in der Löwelstraße, auf der Freyung, in der Herrengasse sowie am Renner Ring in Atem hielten.
Auch dabei kam es wieder zu Sachbeschädigungen insbesondere an Parkbänken und Mülleimern, welche als Rammen gegen die Polizeisperren verwendet wurden.
Nur das beherzte Einsatz vieler Beamter verhinderte weitere schwere Schäden sowie verletzte Beamte aber auch Demonstranten.
Im Zuge dieser Scharmützen kamen auch wir zwei Mal unter die Räder und hatten Glück nicht verletzt zu werden.
Am Ende ging alles Gut aus und so kamen weder wir noch die Demonstranten zu schaden.
Die Polizei hielt die Kundgebungsteilnehmer am Renner Ring fest und löste schließlich zwischen 22:30 Uhr und 23:00 Uhr die Kundgebung unter Einsatz von Pfefferspray auf.
Dabei kam es dem Vernehmen nach zu einigen Festnahmen und zahlreichen Anzeigen wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt.
Die Demonstranten verteilten sich und zogen sich schließlich zur und in die Akademie der Bildenden Künste am Schillerplatz.
Dort wurden sie schließlich von der Polizei abermals „gestellt“ die Daten aufgenommen und großteils des Platzes verwiesen.
Doch viele blieben vor Ort und verbrachten wohl gut bewacht von zahlreichen Polizisten die Nacht dort.
Es waren wie aus Polizeikreisen verlautete mehr als 2000 Beamte im Einsatz, wobei auch Beamte aus Niederösterreich & Oberösterreich Dienst taten.
Außerdem zwei Kompanien der WEGA und zahlreiche Zivilbeamte, großteils aus dem Landesamt für Verfassungsschutz.
Bis Redaktionsschluss waren noch keine Zahlen über Verletzte und Festnahmen bekannt, doch soweit wir es wahrnehmen konnten waren doch einige verletzte Kundgebungsteilnehmer eben durch den Pfeffersprayeinsatz zu beklagen. Aber auch Polizisten kamen durch den Pfeffersprayeinsatz nicht ganz unbeschadet davon.
So konnten wir doch einige Rettungseinsätze am Rande der Kundgebungen beobachten.
Wie befürchtet kam es zu Eskalation, auch wenn „Straßenschlachten“ glücklicherweise ausblieben und nur vereinzelt Dosen, Flaschen, Knallkörper sowie zahlreiche Farbbeutel nach den Polizisten geworfen wurden.
Auch wenn die Polizei großteils unkoordiniert und hektisch schien, hatte sie letzten Endes doch die Oberhand gewonnen und konnte „den Frieden“ wieder herstellen.
Wir Presseleute hatten diesmal auch mit der Polizei und ihrem unserer Meinung nach ungesetzlichen Vorgehen zu kämpfen.
Trotz Akkreditierungen durften wir nicht in die Sperrzone und wurden so einige Male an unserer Arbeit gehindert, was ganz klar die Behinderung der Pressefreiheit darstellt!
Entsprechend dem, werden wir uns auch an den Presserat wenden und empfehlen gegen dieses Vorgehen Beschwerde im BMI einzulegen.
E. Weber / H. Dohnal
www.oesterreichmagazin.at
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