Angst vor Bar in Wohnzone
Sonnenfelsgasse: Immo-Firma geht gerichtlich gegen Mieter vor. Anrainer organisieren Protest.
(si). In der für gewöhnlich ruhigen Sonnenfelsgasse gehen derzeit die Wogen hoch. Anlass ist das Vorgehen des Eigentümers der Hausnummer 7, eines Mietshauses.
Die UNITA Immobilien AG möchte im Erdgeschoss des Gebäudes ein Lokal errichten. Dazu müsste jedoch eine Mieterin ihre Wohnung verlassen, was diese vehement ablehnt. Der Fall ist nun vor Gericht. Aufgebrachte Anrainer des Hauses haben bereits an die hundert Unterschriften gegen das Vorgehen von UNITA gesammelt.
Parkplatzvernichtung
Neben dem im Raum stehenden Vorwurf, dass Bewohner zugunsten eines Lokalprojekts aus ihren Wohnungen gedrängt würden, stößt auch die Verschärfung der Parkplatznot den Anrainern sauer auf. So soll eine im Haus befindliche Garage aufgelassen werden, durch einen möglichen Schanigarten könnten weitere Stellplätze vernichtet werden. Lärm-Sorgen verursacht der Plan, einen Gastgarten im (noch) ruhigen Hof des Gebäudes einzurichten.
Stiller Riese
Die UNITA wird von Branchenkennern zu den Top-10 der Wiener Immobilienbranche gezählt, legt aber merklich großen Wert auf Diskretion.
Geschäftsführer Alexander Scholz: „Statt dass uns die Bewohner direkt kontaktieren, müssen wir von Dritten von den Protesten erfahren.“ Eine Belebung der Erdgeschoßzonen sei im Interesse aller, auch habe man als Hauseigentümer „sicher kein Interesse“ an einem Krawall-Lokal.
Rätselraten um Lokaltyp
Welche Art Bar in die Sonnenfelsgasse kommen soll, ist noch offen. Fest steht, dass ein Plan mit rund 380 Quadratmetern eingereicht wurde. Für die Anrainer völlig inakzeptabel: „Wir brauchen sicher nicht eine Verlängerung des Bermuda-Dreiecks in unsere Wohngegend“, so ein Mieter, der anonym bleiben möchte.
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