Anrainer wollen ihr Haus retten
Umbaupläne für die Schwertgasse 3: Bewohner befürchten, dass der Denkmalschutz ignoriert wird.
(fa). Das knapp 300 Jahre alte „Haus zu den sieben Schwertern“ gegenüber der Kirche Maria am Gestade in der Schwertgasse soll, wenn es nach dem Hausbesitzer geht, umgebaut werden. Das Haus steht jedoch seit 1924 unter Denkmalschutz.
Barocke Balkone in Gefahr
Laut Plänen der Eigentümer soll das Dachgeschoß ausgebaut und zusätzliche Wohnungen geschaffen werden. Weiters soll ein Lift montiert werden. Ein rotes Tuch für die Bewohner, denn der Aufzug würde die barocken Balkone teilweise verbergen. Ein Hoffnungsschimmer für sie ist ein Gutachten des Ziviltechnikers Kurt Lichtblau, das dem Vorhaben der Hausbesitzer eine klare Absage erteilt.
Darin steht Schwarz auf Weiß: Es stehe in Konflikt mit dem Denkmalschutz und sei in der derzeitigen Form nicht durchführbar.
Bewohner wehren sich
Die Bewohner der Schwertgasse sind mit den geplanten Umbauten nicht einverstanden. Dabei geht es ihnen aber nicht darum, dem Hausbesitzer ein Bein zu stellen.
„Wir wollen lediglich, dass die Vorgaben der Bauordnung eingehalten werden“, so Winfried Freund, der seit Jahren im Haus lebt. Einer Restaurierung des Gebäudes würden die Bewohner nicht im Weg stehen. Laut Anwalt Martin Freund, den die Bewohner zu Rate gezogen haben, wisse der verantwortliche Mitarbeiter der Baufirma über das Gutachten und die Unmöglichkeit der Durchführung Bescheid, zeige sich aber unbeeindruckt. "Die Gesetzeslage ist klar", sagt Freund gegenüber der bz.
Die Baufirma war bis Redaktionsschluss für eine Stellungnahme nicht erreichbar.
Haus mit Geschichte
Als eines der letzten barocken Wohnhäuser in Wien enthält die Schwertgasse 3 noch ihre originalen Türen, Holzböden und Beschläge. Hier befand sich außerdem lange Zeit ein Treffpunkt der Freimaurer: Wolfgang Amadeus Mozart soll das Haus besucht haben und auch Kaiser Franz Stephan I war hier kein Unbekannter.
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