Anschlag in Wien
Attentäter stand mit Islamisten-Netzwerk in Kontakt
Neue Ermittlungen in dem Fall Terroranschlag in Wien vom 2. November lassen Rückschlüsse darauf ziehen, dass der Attentäter Kujtim F. einem länderübergreifenden Netzwerk der radikalislamistischen Terror-Miliz IS angehört haben könnte. Ein deutscher Staatsbürger dürfte eine Schlüsselrolle gespielt haben, der 2017 in Hamburg als „Foreign Terrorist Fighter“ verurteilt wurde und der bis Mitte Oktober in Wien lebte.
ÖSTERREICH. Laut deutschem Verfassungsschutz ist W. A. ein führendes Mitglied der radikalislamistischen Bewegung und verkehrte in der hiesigen Islamistenszene in Wien. Er besuchte beispielsweise eine Moschee, in die auch der spätere Attentäter ging. Deshalb wird vermutet, dass sich der Wien-Attentäter auch mit A. in Wien getroffen und in weiterer Folge auch mit zwei Schweizern. In Wien fand dann auch das mutmaßlich konspirative Islamisten-Treffen statt.
Allerdings wurde A. am 13. Oktober in der Bundeshauptstadt auf Basis eines gegen ihn erlassenen Aufenthaltsverbots festgenommen und in weiterer Folge nach Deutschland abgeschoben. Ab diesem Zeitpunkt verlief der Kontakt nur noch über diverse Messenger-Dienste. Ob es dabei auch um die Vorbereitung des Terroranschlags ging, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Auf jeden Fall spielt A. eine zentrale Rolle für IS-Sympathisanten in verschiedenen europäischen Ländern.
2671 Textnachrichten müssen ausgewertet werden
Wie die APA berichtet, soll der Attentäter zudem mit einem anderen IS-Anhänger im Austausch gestanden sein. Der gebürtige Türke sitzt wegen krimineller Organisation und terroristischer Vereinigung in U-Haft - er soll 2017 eine junge Frau nach Syrien gebracht und dem IS zugeführt haben. Das Wiener Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung überwachte den Türken im Sommer. Laut den Ermittlungen stand dieser mit sechs Männern aus dem Bekanntenkreis von F. in Kontakt, die mittlerweile wegen möglicher Mittäter- bzw. Mitwisserschaft am Terroranschlag in der Justizanstalt in Wien-Josefstadt inhaftiert sind. 2671 Textnachrichten sind aus diesem Austausch hervorgegangen.
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