Brandsteidl: Kindergarten-Pflicht ab dem ersten Lebensjahr
Wiens Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl ließ im Rahmen einer Podiumsdiskussion des Magazins Kosmo (www.kosmo.at) unter dem Titel "Vielfalt an Schulen ist nicht nur Sprache, sondern auch Kultur" aufhorchen.
Die Ganztagsschule solle sich als Norm durchsetzen, Kinder künftig verpflichtend ab dem ersten Lebensjahr in einen Kindergarten gehen. Eine allfällige politische Umsetzung dieser Vorstellungen wird sich voraussichtlich noch ziehen, so Brandsteidl. Was sagen Sie dazu: Top oder Flop? Sagen Sie uns Ihre Meinung.
Unter der Leitung von Kosmo-Chefredakteur Dr. Nedad Memić diskutierten Wiens Stadtschulrats-Präsidentin Dr. Susanne Brandsteidl, Bildungswissenschaftlerin Dr. Neda Forghani-Arani (Universität Wien), Schülerunion-Bundesobmann Daniel Perschy, die Chefredakteurin der Wiener Bezirkszeitung Mag. Alexandra Laubner sowie Gastgeber Mag. Fred Burda, Direktor der Schulen des BFI Wien.
Daniel Perschy forderte die Etablierung von Kulturtagen in den Schulklassen ein, bei denen SchülerInnen jeweils über ihre Herkunft, die Geschichte ihrer Familie und kulturelle Eigenheiten sprechen – und einander bestenfalls auch noch gegenseitig mit bislang vielleicht weniger bekannten kulinarischen Köstlichkeiten erfreuen.
Alexandra Laubner wollte von Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl wissen, warum Kinder aus Schulen in Simmering eine deutlich niedrigere Lesekompetenz als z.B. SchülerInnen in Hietzing hätten. „Einen solchen Fall habe ich kürzlich bei einem SchülerInnenbesuch in der Redaktion gehabt", erklärte Laubner. Weiters stellte die Chefredakteurin fest: „Eine Berichterstattung, die darauf abzielt, Menschen gegeneinander aufzuhetzen, ist ein absolutes No-Go. Ich sage es ganz offen, Journalisten, die so ticken sind bei uns in der Redaktion der bz-Wiener Bezirkszeitung fehl am Platz.“
Ein gutes Fallbeispiel lieferte Schuldirektor Fred Burda: Das Projekt des Bosnischen, Kroatischen und Serbischen als Maturafach an der HAK des BFI Wien brachte der Schule positive Erfahrungen: "Wir unterstützen die schulische Vielfalt durch zahlreiche Maßnahmen und Projekte im Unterricht", so Burda.
Schließlich stellte die gebürtige Perserin Neda Forghani-Arani fest, dass der Umgang mit kultureller Vielfalt ein hochkomplexes Unterfangen ist: „Das ist keine einfache Sache, und wird es auch in zehn Jahren noch nicht sein.“ Im Sinne des friedlichen Zusammenlebens und der positiven gesellschaftlichen Entwicklung „müssen wir uns alle bemühen, lernfähig zu bleiben“.
Fotos: KOSMO/Radule Božinović
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