La Schachtulla
Hier arbeitet eine Expertin für heimische Textilien
Das Nähen hat sie bereits in der Kindheit interessiert. Mittlerweile hat Ulrike Eckerstorfer ihr Hobby zum Beruf gemacht.
WIEN/INNERE STADT. Ein gelber Osterhase lehnt in der Auslage von "La Schachtula". Gemeinsam mit einem grünen Frosch beobachtet er das rege Treiben in der Weihburggasse. Auch wenn sie unterschiedliche Farben haben, verbindet sie eines: Beide wurden von Ulrike Eckerstorfer geschaffen.
Seit September 2020 betreibt sie ihr Geschäft in der Innenstadt, doch ihr Unternehmen "La Schachtula" gibt es schon deutlich länger. "2010 haben wir mit der Produktion begonnen", erzählt Eckerstorfer. Früher hat sie ihre Produkte auf der Wieden verkauft. Mittlerweile hat sie ihr ehemaliges Geschäftslokal zu einer Werkstatt umfunktioniert.
Handwerkerfamilie
Dass Eckerstorfer einmal etwas mit Stoffen machen würde, war schon früh klar. "Meine Mutter war Schneiderin und wir haben im Mühlviertel, der Textilheimat schlechthin, gewohnt", erzählt die Firmenchefin. Doch die Idee für "La Schachtula" kam ihr erst deutlich später. "Ich habe dann Nachwuchs bekommen und damit begonnen, für mein Kind und die Kinder meiner Freunde Geschenke zu nähen", so Eckerstorfer. "Die ersten Verkaufspartys habe ich in meinem Wohnzimmer gemacht", erzählt sie lachend.
Mittlerweile ist aus ihrem einstigen Hobby ihr Beruf geworden. Die Produktvielfalt bei "La Schachtula" ist beeindruckend, wenn man bedenkt, dass Eckerstorfer vieles alleine produziert. "Das Produkt, für das wir wohl am bekanntesten sind, sind unsere Geschirrtücher", so die Gründerin. Daneben gibt es auch noch Kuscheltiere, Bälle für Kinder oder Schürzen und Topflappen. Die meisten ihrer Werke verziert sie mit speziellen Mustern.
100 Prozent Österreich
Was "La Schachtula" außerdem auszeichnet, ist die Regionalität. "Wir beziehen unsere Stoffe zu 100 Prozent aus Österreich. Sie werden dann zu uns in die Werkstatt geliefert, wo wir die Produkte designen", so die Firmengründerin. Ihre Stoffe bezieht Eckerstorfer von drei österreichischen Webereien aus dem Waldviertel, dem Mühlviertel und Vorarlberg.
Nachdem sie die passenden Kombinationen gefunden hat, werden die Stoffe an eine Werkstatt der Volkshilfe geschickt, in der Langzeitarbeitslose beschäftigt sind. Doch zum Großteil legt Eckerstorfer selbst Hand an. "Die Applikationen nähe ich alle selbst", erzählt sie und ergänzt: "Ich habe in meinem Leben sicher schon rund 70.000 Applikationen genäht."
Für das anstehende Osterfest gibt es ein spezielles Sortiment. Dieses verkauft Eckerstorfer am Ostermarkt Schloss Schönbrunn. Noch lehnt der Hase in der Auslage von "La Schachtula". Doch wer weiß: Vielleicht hoppelt er in ein paar Wochen schon durch eine Wiener Wohnung und versteckt dort fröhlich seine Eier und Nester.
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