Historische Einkaufsmeile
P&C-Filiale auf der Kärntner Straße befindet sich auf brisantem Boden
Die Modekette Peek & Cloppenburg ließ die Geschichte des Bauplatzes erforschen.
(si). Erzherzog Karl, Marc Aurel und Oskar Kokoschka: Sie alle haben einen Bezug zu einer der bekanntesten Flaniermeilen Wiens. Bereits seit es Wien als Siedlungsgebiet gibt, gehört das Gebiet der heutigen Kärntner Straße zur Stadt. Zur Zeit der Römer lebten hier vor allem Kaufleute, Handwerker und Wirte.
Im dritten Jahrhundert diente das Umfeld einige Zeit lang als Gräberfeld. Experten sind sich einig, dass sich in tieferen Schichten noch Überreste der Gräber befinden.
Wagner, Grillparzer & Co.
Wie ein Forscherteam um Thomas Müller-Hartburg jetzt herausfand, waren auf dem Grundstück Nr. 31 jahrhundertelang Gasthäuser. Während man sich dort ab 1511 jedoch großteils um Pilgerreisende kümmerte, stand ab 1700 an dieser Stelle das „Gasthaus zum Goldenen Greif“, später auch ein Lokal namens „Polleritzen-Hof“.
Ab 1809 befand sich an dieser Adresse dann der „Gasthof Erzherzog Karl“, der rasch zu großer Beliebtheit aufstieg – nicht nur bei monarchistisch gestimmten Zeitgenossen. So ist ein Besuch des ungarischen Revolutionärs Lajos Kossuth dokumentiert, ebenso soll Franz Grillparzer hier mit der Polizei aneinandergeraten sein.
Besonders skurril mutet die Geschichte des beliebten Komponisten Ludwig van Beethoven an, der eine Zeit lang in der Kärntner Straße Nr. 33 wohnte. Diesem wurde sein Mietvertrag gekündigt, weil er zu viel Lärm verursachte. Denn der schwerhörige Beethoven hatte einen Klangverstärkungs-Trichter auf sein Piano montiert – Beschwerden der Nachbarn waren die Folge.
Eröffnung noch heuer
Nach mehrmaliger Verschiebung des Fertigstellungstermins soll das „Weltstadt-Haus“ der Modekette P&C nun im Herbst in der Kärntner Straße 27-33 seine Pforten öffnen. Damit sind die Bauarbeiten auf der Einkaufsmeile jedoch noch nicht abgeschlossen, denn die Sanierung des Bodenbelags steht noch aus.
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