Neue Gedenkstätte für Wiener Shoa-Opfer
Heute vor 80 Jahren fand der Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland statt. Nun will die Regierung allen jüdischen Opfern der Naziherrschaft mit einer Namensmauer in der Innenstadt gedenken.
WIEN. Am 12. März 1938 übernahmen deutsche Wehrmacht, SS- und Polizeieinheiten das Kommando in Österreich. Noch am selben Tag begann das Martyrium der jüdischen Bevölkerung in Wien. Was folgte waren Demütigungen, Folter, Vertreibung und die systematische Auslöschung der Juden in der Hauptstadt. 80 Jahre später soll der Shoa-Opfer durch eine Namensmauer gedacht und damit gezeigt werden, dass sie keine anonyme Masse sondern Individuen waren.
Die Gedenkstätte soll „an einem zentralen Platz in der Wiener Innenstadt“ entstehen. Im Fokus ist eine Mauer, auf der alle Namen der rund 66.000 österreichischen Juden, die im Holocaust ermordet wurden, aufgelistet werden. Am Mittwoch wird die türkis-blaue Bundesregierung eine entsprechende Initiative im Ministerrat beschließen.
Rasche Umsetzung der Namensmauer
Wann der Erinnerungsort in der Innenstadt genau entstehen soll, steht noch nicht fest, Sie solle jedoch zügig umgesetzt werden, wie es laut einem Bericht in Die Presse aus dem Büro von Bundeskanzler Sebastian Kurz heißt.
Pläne für eine solche Gedenkstätte gibt es bereits seit fast 20 Jahren. Der Generalsekretär des Vereins Gedenkstätte Namensmauern, Kurt Y. Tutter, arbeitet seit dem Jahr 2000 an der Umsetzung eines derartigen Erinnerungsortes in Wien. Kurt Tutter musste nach dem "Anschluss" über Belgien nach Kanada fliehen, während seine Eltern deportiert und ermordet wurden.
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