Simmeringer behandelt weltweit Bäume
Manfred Saller hat seine Baumchirurgie zu einem internationalen Unternehmen aufgebaut. In sechs Ländern, darunter die USA, hat das Simmeringer Unternehmen Firmensitze.
SIMMERING. Manfed Sallers Vater war Gartenarchitekt. "Ich habe einfach nichts anderes gekannt, als Bäume zu schneiden. Also bin ich dabei geblieben", scherzt der 54-Jährige.
Bäume schneiden ist seine Lieblingsbeschäftigung, "aber ich komme fast nicht mehr dazu. Aber einmal im Jahr mach ich das noch", so der Simmeringer. Pro Jahr schneiden seine Mitarbeiter etwa 100.000 Bäume.
Dabei ist das Schneiden nicht alles, was Manfred Saller und sein Team in der Mannswörter Straße 46 kann: Als 19-Jähriger lernte er die "Baumchirurgie" auf dem Merrist Wood College in England kennen. Weitere Ausbildungen in Deutschland und Amerika folgten. So gilt der Fachmann heute als einer der profundesten Kenner der modernsten Methoden und Techniken seines Faches.
Mit 22 Jahren gründete er seine Baumchirurgie, die mittlerweile auf der ganzen Welt tätig ist. Saller besitzt Filialen in sechs Ländern: neben Österreich noch in Deutschland, Ungarn, Frankreich, der Schweiz und sogar in den USA.
Quentin Tarantino und Daryl Hannah
Zu seinen Kunden zählen Quentin Tarantino und Daryl Hannah sowie andere Künstler und auch Nobelpreisträger. Dabei hat sich das Amerikageschäft zufällig ergeben.
"Ich hab das für meinen Sohn aufgebaut. Er interessiert sich für Bäume und die Natur. Wobei ich denke, dass er lieber mit dem Hubschrauber fliegt", lacht Saller. Einen Hubschrauber hat das Unternehmen, um damit Waldflächen zu roden, wo das Gebiet nur schwer zugängig ist. Auch große Flächen können so schnell und gleichmäßig gedüngt und begrünt werden.
Fliegende Sägen
Manfred Saller hat den Flugschein für den Hubschrauber für die Firma gemacht. "Aber ich fliege keine Einsätze mit den 'fliegenden Sägen', um Waldschneisen zu schneiden. Dafür braucht man 3.000 Übungstunden und ich hab da gar nicht die Prüfung. Ich fliege zum Beispiel Pipelines von der OMV oder Stromleitungen ab.". Und auch der neunjährige Sohn fliegt bereits den Hubschrauber. "Aber zu den Pedalen kommt er noch nicht runter."
Forschung in den USA
Zu seinen oft prominenten Kunden kommt Saller durch Referenzen und Mundpropaganda. Auch das Anwesen der Fuchs-Villa betreut die Baumchirurgie Saller.
Natürlich hat Saller Patenschaften für Bäume übernommen, so für die älterste Eiche Europas, die etwa 1.500 Jahre alt ist, oder für den Kaiserin Maria Theresia Baum in Ungarn mit rund 200 Jahren. Auch um den Garten eines amerikanischen Nobelpreisträgers in Los Angeles hat das Unternehmen die Patenschaft übernommen.
Um diese und alle anderen Bäume optimal zu betreuen, betreibt das Unternehmen in den USA eine Forschungsabteilung. Dort werden zum Beispiel spezielle Dünger entwickelt. Auch die weltweit einzige rein organische Methode zur
Bekämpfung der Kastanienminiermotte wurde an diesem Ort entwickelt. In Österreich, an seinem landwirtschafltichen Betrieb in Reichenau, züchtet Saller alte Apfel- und Birnensorten. Auch ein Schulungszentrum entsteht an diesem Standort.
Für seine Arbeit wurde Saller mit vielen nationalen und internationalen Auszeichnungen bedacht.
Mehr Infos finden Sie hier.
Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.
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