Trauriges Ende für Mittersteig-Theater
Dem seit Langem brachliegenden Kulturtempel droht Umbau zum Supermarkt!
Hier boxte in den 1970er Jahren Hans Orsolics, als das Theater aus der Jahrhundertwende als Sporthalle genutzt wurde, und der junge Rainhard Fendrich absolvierte hier seine ersten Auftritte. Aber seit den frühen 2000ern stand das Theater am Mittersteig 15 leer.
Kommerz statt Kultur
„Das Theater ist wunderschön“, schwärmt Kari Rakkola, Schauspieler und Mitglied der internationalen Künstlertruppe Zenith Productions. „Es wäre schade, wenn es zum Supermarkt umfunktioniert werden würde.“ Doch genau dieses Szenario droht dem nicht unter Denkmalschutz stehenden Bau: Nach der Umwidmung zur kommerziellen Nutzung befindet sich Eigentümer Conwert in Gesprächen mit zwei Supermarktketten über eine künftige Nutzung des Hauses.
Pläne zur Wiederbelebung
„Es haben sich mindestens 20 Kulturschaffende gemeldet, die dort gerne etwas machen würden“, erzählt Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Barbara Neuroth (Grüne). Der Mitte September durch die Grünen Wien 4 eingebrachte Resolutionsantrag zur sensiblen und konservatorischen Renovierung des Baus wurde von allen Bezirksparteien bis auf die ÖVP befürwortet.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt: Zenith Productions hat jedenfalls ein Konzept erarbeitet, das nur darauf wartet, umgesetzt zu werden. „In Wien verschwinden in den nächsten Jahren drei Bühnen. Es gibt so wenige Spielstätten für freie Gruppen“, meint Rakkola.
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