Vernissage "ETÜDE IN ROT" - Jagoda Lessel in Merikon Art Room Galerie
Galerie MERIKON Art Rom, Palais Esterházy, Wallnerstraße 4, 1010 Wien
Ausstellung Jagoda Lessel
Werkzyklus 2011-12 „ETÜDE IN ROT“
Acryl auf Leinwand
Vernissage am Donnerstag, 15.03.2012 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer bis 20.03.2012
Ausstellungseröffnung: Prof. Dr. Dr. Wolfgang Rohrbach
Zu Künstlerin spricht: Frau Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist.
Jagoda Lessel wurde 1949 in einem kleinen serbischen Dorf in der Nähe der Stadt Prokplje geboren. Sie lebt und arbeitet in Wien. Seit 1992 folgt sie ihrer künstlerischen Berufung.
Sie besuchte die künstlerischen Volkshochschule und schult sich kontinuierlich in zahlreichen Sommerakademien und Kunstsymposien u.a. bei Anton Lehmden, Daniel Fischer, oder Avad Krayem.
Jagoda Lessel ist Mitglied der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, der Kunstinitiative Sievering, sowie der Artist-group el-kordy. Ihre Werke wurden bereits in zahlreichen Einzel,-wie Gruppenausstellungen im In,-und Ausland gezeigt.
„Etüde in Rot“ nennt Jagoda Lessel intuitiv ihren neuesten abstrakten Werkzyklus. Etude, aus dem franz., bedeutet Studium, Entwurf, Studie. Im musikalischen Bereich dient die Etüde als Musikstück zum Üben der Fingerfertigkeit.
In diesem Sinne läßt Jagoda Lessels Liebe zu den Farben, ihre Sehnsucht nach Kreativität und ihre Freude am Experimentieren eine bildnerische Farborchestrierung in
Orange-Rot-Lachs-Rose bis zum dunklen Blau, Magenta-Mauve-Violett entstehen,
mächtige, lebendige Farbgestalten, die sich aneinander und übereinanderdrängen, nur unscharf abgegrenzt von ihren Nachbarn und versehen mit geistig-zart graphischer Notation in roter Kreide.
Die subtil-dimensionalen Farbwesen legen in ihrer spezifischen psychologischen Farbwirkung die Stimmung fest, sie werden ganz aus der Regie der Farbe heraus entwickelt, welche die Künstlerin in den Gestaltungsprozeß hineinzieht.
Die rauschenden Farbgeschöpfe entwickeln gleichsam ein eigenständiges Leben, sie kommunizieren und verselbständigen sich im Schaffensprozeß zu individuellen Wesenheiten mit ihren Bedingungen und Forderungen auf welche die Künstlerin reagiert und antwortet. Ein Rot spricht anders als ein Blau oder Violett; so entsteht ein offener Dialog in Resonanz mit den Farbkörperschaften, welche sich manchmal konkretisieren bis zu dem Punkt wo unsere erlernte Objektwahrnehmung eine menschliche Gestalt auszumachen vermeint- scheinbar erschrocken werden diese vom Pinsel der Künstlerin wieder zurückgedrängt, formen sich jedoch erneut und schieben sich ins Bewußtsein als Ruf einer unsichtbaren Welt nach Selbstausdruck.
Die Werke besitzen weniger eine kompositionelle als eine innere Farbdynamik, haben trotz
ihrer Dunkeltonigkeit nichts Bedrohliches, sondern sind von einer inneren Frische und innerseelischen Lebendigkeit. Nichts Düsteres haftet an ihnen, sondern ein inneres Leuchten , eine Erhabenheit und die Hoffnung in der Kraft des Lebendigen; daher wirken sie kräftigend und energetisierend.
Gute Kunst wird immer besser je länger man sie ansieht. Manches mag anfänglich vielleicht ein wenig sperrig erscheinen- läßt man sich jedoch darauf ein, eröffnet sich stets die ganze Fülle des bildhaft dargelegten künstlerischen Forschungsprozesses, denn das Kunstwerk ist stets auch ein Spiegel vor dem der Betrachter auf sich selbst zurückgeworfen wird.
Wie wir etwas wahrnehmen hat daher immer mit uns selbst und unserer Geschichte zu tun.
(Dr. Waltraud Schwarzhappel, Kunsthist., Wien, März 2012)
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
www.merikon.at
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