Diskussion
Wie geht es mit den Wiener Fiakern weiter?
Keine Fiaker, dann doch wieder, dafür aber weniger. Man scheint sich bei den Pferden in Wien nicht einig zu werden.
INNERE STADT. Die Fiaker stehen vor allem in diesem Jahr im Kreuzfeuer der Kritik. Ob die geplanten Polizeipferde, die neuen Beschläge oder die auffälligen Schäden der Auslöser dafür waren, lässt sich nur mutmaßen. Fix ist: Ruhig wird es um die Fiakerpferde wohl auch in den Wintermonaten nicht werden.
Da man bei den ganzen Meldungen und Vorhaben leicht den Überblick verlieren kann, hier eine Zusammenfassung zu den umstrittenen Pferden in der Innenstadt:
Schon 2016 wurde über die Stellplätze in der Innenstadt diskutiert. Zu viele Pferde standen an der Nordseite, sprich Richtung Rotenturmstraße. Der Bezirk plädierte damals für eine Halbierung der Stellplätze – mit Erfolg. Aus 24 Plätzen wurden zwölf. Ein erster Erfolg, meint auch City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP). Auslöser für die Debatte waren die Schäden, die die Pferde auf den Straßen verursachen. Jährlich muss die Innenstadt 350.000 Euro für Sanierungsarbeiten ausgeben. Eine geringe Summe, wenn man bedenkt, dass sich die tatsächlich verursachten Schäden auf etwa 750.000 Euro belaufen.
Michael Ludwig ist dafür
Erst vor Kurzem kam es zu großer Aufregung rund um die Fiaker, soll doch Bezirksvorsteher Figl deren Ende in den Raum gestellt haben. "Ganz so ist das auch nicht. Wenn man die Probleme mit den Fiakern löst, muss auch nichts abgeschafft werden", heißt es dazu aus dem Bezirk.
Für Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sind die Fiaker ein wichtiges Wiener Markenzeichen. Er setzt auf klärende Gespräche mit dem Bezirksvorsteher. "Es gab schon ein erstes, wenn auch kurzes Gespräch auf einer Veranstaltung, in dem man sich die Standpunkte erklärt und gemerkt hat, dass diese nicht so weit auseinanderliegen", heißt es aus dem Büro des Bezirksvorstehers. Wenn es eine vernünftige Lösung gäbe, wäre man sofort dabei.
In den zukünftigen Gesprächen wird sicher auch das Bezirksbudget thematisiert. Zwar trägt die Stadt etwa 40 Prozent der Sanierungskosten, allerdings wünscht sich Figl seit Jahren eine Entlastung des Bezirksbudgets.
Schutz der Tiere
Ebenfalls ein Thema, das im Sommer wieder aufkam, ist das Arbeitsverbot bei großer Hitze. Die Pferde haben seit 2017 zwar ab 35 Grad Hitzefrei, der Verein gegen Tierfabriken fordert aber eine Senkung der Temperaturgrenze. Die Tiere sollten schon ab 30 Grad frei bekommen, was auch mit Demonstrationen und auffälligen Masken deutlich gemacht wurde. Im Winter wird dieses Thema aber wohl eher wieder abebben.
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