Baupfusch: Kinder im Spital
Die Bewohner des Hauses müssen schon seit zwei Jahren Baulärm, Schmutz und andere Belastungen in Kauf nehmen. Jüngster Höhepunkt der Leidensgeschichte: Handwerker verursachten einen Gasaustritt.
(bar). Schock für die Bewohner des Eckhauses Girardigasse/Linke Wienzeile: Für die Errichtung von Dachgeschoßwohnungen musste die Firma Seydi Arbeiten an der Kaminanlage des Gebäudes verrichten. Durch unsachgemäße Handhabung, so der Vorwurf des Bauleiters Karl Werdinek, sei ein verkehrter Zug entstanden, durch den Rauchgas in Wohnungen eingedrungen ist. Die Konsequenz: Zwei Kinder mussten mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Spital eingeliefert werden.
Die Feuerwehr hatte sogleich die gesamte Kaminanlage gesperrt. „Dadurch entstehen jetzt neue Kosten, da die Anlage in Folge vom Rauchfangkehrer neu befundet werden muss“, so Wedrinek. „Dafür hat die Firma Seydi die Verantwortung zu tragen.“
Für die Bewohner des Hauses reiht sich der jüngste Vorfall ein in eine lange Serie von Pannen und unzumutbaren Belastungen: „Wir haben schon einiges in den zwei Jahren Bauzeit ertragen müssen“, so eine Bewohnerin des Hauses, in dem auch das Café Drechsler untergebracht ist.
Der Bauleiter versucht, die Sorgen zu beschwichtigen: „Das Projekt befindet sich bereits im Endstadium. In einem halben Jahr haben wir die Außenarbeiten sicherlich schon abgeschlossen.“
Der Bauherr Dr. Jelitzka+Partner stockt auf dem Haus zwei zusätzliche Geschoße mit Blick auf den Naschmarkt auf. Schon bei der Bauverhandlung hatte es Unstimmigkeiten gegeben, da der ursprüngliche Plan, einen schiffsbugartigen Aufbau zu machen, nicht der Bauordnung entsprochen hatte. „Wir haben Einspruch erhoben, damit die Bewohner nicht noch mehr durch die neuen Stockwerke belastet werden“, erklärt dazu SP-Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann.
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