Die Ziegenmama vom Gütenbachtal
Edeltraud Kampraths Bauernhof in Liesing ist ein ganz besonderer Platz in unserer sonst so hektischen Welt: „Ich lebe für meine Tiere. Wochenenden und Urlaub habe ich in meinem Leben noch nicht gehabt“, sagte Edeltraud Kamprath auf ihrem einsamen Bauernhof im Gütenbachtal kurz vor der Stadtgrenze.
(7.4.2010, wolff). Schon beim Betreten des idyllisch gelegenen Hofs wird man von schnatternden Enten begrüßt und das Schaf Medi beäugt neugierig den neuen Besucher. Man merkt sofort, dass dies ein besonderer Platz in unserer sonst so hektischen Welt ist: Hier leben Ziegen und Zicklein, Hühner und Gänse, Perlhühner und Truthähne, Kühe und Menschen noch friedlich und naturverbunden zusammen.
Seit die nun bereits über siebzig Jahre alte Frau Kamprath ihren Lehrerberuf an den Nagel hängte und diesen Platz für ihren Bauernhof auserkor, hat sich kaum etwas geändert. Auch heute noch ist es ihr wichtig, ihren Tieren ein möglichst freies Leben zu lassen und ihre Produkte absolut naturbelassen herzustellen. Und das mit Erfolg: Milch, Käse, Eier, Gemüse, Fleisch und Wurst schmecken köstlich, kein Vergleich mit den heute sonst oft fast geschmacklosen Artikeln aus industrieller Massenproduktion mit künstlichem Licht und chemischer Behandlung.
Sicherlich: Das Leben ist nicht einfach für Edeltraud Kamprath. Vor allem nach einem Unfall vor einigen Jahren, bei dem eine 700 Kilogramm schwere Kuh auf sie fiel und sie seitdem mit einem künstlichen Hüftgelenk leben muss. Aber sie ist glücklich dabei und möchte dieses Leben nicht missen.
Bio für die Wiener Tafel
Die wirtschaftliche Lage des Hofes sieht leider nicht rosig aus, der Ertrag reicht gerade für das Überleben der Tiere und Frau Kamprath. Dringende Reparaturen müssen oft aufgeschoben werden und ohne die Unterstützung durch die Bezirksvorstehung, vor allem das Engagement des Bezirksvorstehers Manfred Wurm, hätte Frau Kamprath den Hof vielleicht schon lange aufgeben müssen. Dennoch lässt es sich die Vollblut-Bäuerin so gar nicht nehmen, etwas von ihren Köstlichkeiten an die Wiener Tafel zu spenden und damit etwas für die noch Bedürftigeren zu tun. Sie freut sich auch über jeden, den sie über ihren Hof führen kann. Besuchen Sie sie und kaufen ein paar ihrer wunderbar frischen Lebensmittel: Die noch wirklich nach Ei schmeckenden Eier ihrer frei herumlaufenden Hühner, Ziegenmilch und -Käse oder ihr wirklich biologisch angebautes Gemüse, wie Erdäpfel, Rüben, Salat, Kraut – Sie werden es nicht bereuen.
Filmstars zum Streicheln
Und Sie treffen dabei sogar auf „Filmstars“: Frau Kampraths Ziegen spielten bereits in einem Heidi-Film mit, im demnächst herauskommenden „Karawanken-Krimi“ können Sie die Hühner bewundern und sogar eine Folge der Tom-Brezina-Kinderreihe wurde auf dem Hof gedreht. Edeltraud Kamprath selbst war vor einiger Zeit ein vielumjubelter Gast in der Barbara-Karlich-Show. Es war dann auch eine der Folgen der Sendung mit der höchsten Seher-Quote!
Eine Dokumentation des ORF-„Schauplatz“ über den Hof und das Leben von Frau Kamprath können Sie auch als DVD-Einleger in ihren Memoiren „Die Ziegenmama“ aus dem Frank-Verlag finden – ein empfehlenswertes Buch, mit dem Sie auch noch etwas Gutes tun: Den Erhalt dieses letzten Bauernhofes in Liesing zu unterstützen.
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