Dr. Fous: Vater des Alkomaten

DSC04402 | Foto: kp

(kp). Seit den 1970er Jahren sei die Zahl der Verkehrstoten erheblich gesunken, weiß der Chefarzt der Polizei-Amtsärzte. Und das trotz des Anstiegs des Verkehrs! Neben sichereren Autos und anderen Verbesserungen trage auch der Alkomat erheblich zu dieser positiven Bilanz bei, zeigt sich Fous überzeugt. Er ist stolz darauf, dass Österreich der einzige Staat weltweit ist, in dem der Atemalkohol als Wert im Gesetz festgelegt wurde.

Totenbeschau vor Ort
Dr. Reinhard Fous und sein 30-köpfiges Team der Wiener Polizei-Amtsärzte haben neben Alkohol-Verkehrskontrollen zahlreiche andere Aufgaben zu erfüllen. So rücken die Sachverständigen der Behörde etwa aus, wenn jemand tot aufgefunden wurde und die Umstände des Todes unklar sind. Die Totenbeschau findet vor Ort statt. Die Ärzte stellen fest, ob Fremdverschulden, Selbstmord oder eine unbekannte Ursache vorliegt.
Auch Verletzungen, die ein Verwaltungsstrafverfahren nach sich ziehen, begutachten Dr. Fous und sein Team. Der Betroffene wird in eine der fünf Stellen gebeten, an denen die Ärzte ihren Dienst tun.
Das Team um Dr. Reinhard Fous stellt auch fest, ob jemand psychisch in der Lage ist, eine Waffe zu führen. Auch die aktuelle Gefährdung psychisch Kranker beurteilen die Sachverständigen. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine Selbstgefährdung oder eine Gefahr für andere besteht. Wird dies festgestellt, so führen sie die betroffene Person einer fachärztlichen Untersuchung zu. „Ein simples ,Ich will sterben‘ einer alten Person reicht dafür aber nicht aus“, erklärt Fous und verweist auf die Notwendigkeit einer aktuellen Gefährdung.
In der Rossau und am Hernalser Gürtel gibt es je ein Polizei-Anhaltezentrum. Für die medizinische Betreuung der hier einsitzenden Menschen zeichnen ebenfalls Fous und sein Team verantwortlich. Dabei kann es auch schon einmal gefährlich werden. Etwa, wenn ein Häftling auf den Arzt losgeht. Einer Kollegin von Dr. Reinhard Fous passierte dies schon einmal, obwohl stets ein Wärter mit in die Zelle geht.

35 Jahre dabei
„Es ist eine harte, aber dankbare Aufgabe“, zieht Fous Bilanz über seine 35 Jahre als Polizei-Amtsarzt. „Es macht mir immer noch Spaß.“ In diesem Job wird man eben gefordert: Man braucht die Ausbildung eines Hausarztes und weitere Schulungen, vor allem im Bereich des Rechtes.
„Polizei-Amtsarzt ist ein besonderer Job: Entweder man hört gleich auf oder man bleibt immer dabei“, weiß Hofrat MR Dr. Reinhard Fous aus seiner Erfahrung.

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